Frage an Herbert Frankenhauser von Joachim H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Bundestagsabgeordneter Frankenhauser,
da das Geschäftsmodell Zypern gescheitert ist, stelle ich die Frage an Sie als Haushaltsexperten, müssen wir nun mit weiteren ähnlichen Pleiten in der Eurozone rechnen? Wie sieht das Geschäftsmodell von Luxemburg aus? Ist das nicht mit Zypern zu vergleichen?
Ihr Kollege Schäffler machte heute auf Twitter dazu diese Andeutung.
rundertischdgf.wordpress.com/2013/03/26/4858/
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn
Sehr geehrter Herr Hahn,
vielen Dank für Ihre Zuschrift auf abgeordnetenwatch.de.
Die Größe eines Landes sagt meines Erachtens nichts darüber aus, ob ein Finanzplatz stabil ist oder nicht. Zypern ist daran gescheitert, dass seine größten Banken insolvent waren. Gemäß der vorliegenden Informationen ist der luxemburgische Finanzsektor gut aufgestellt. So gibt es in Luxemburg 140 internationale Banken und die Produktpalette ist wesentlich breiter als in Zypern gestreut.
Der sogenannte "Solvabilitätskoeffizient" der Banken, der das Verhältnis der Eigenmittel zu den Risikoaktiva misst, stieg seit 2008 von 14,3 auf 17 Prozent. Die Anzahl der in Luxemburg ansässigen Banken, die in den neunziger Jahren 220 betrug, hat sich in den letzten Jahren deutlich reduziert. Dies liegt zum einen an Fusionen, zum anderen aber auch daran, dass einige kleinere Institute aufgrund zunehmender regulatorischer Auflagen vom Markt verschwanden. Das Fondsgeschäft ist Hauptfeiler des Bankenplatzes und darauf entfällt ein Drittel der Sparte. Heute ist Luxemburg ein Drehkreuz bei der Vergabe von Finanzprodukten in Europa. Derzeit gibt es 3840 Investmentfonds mit einem Vermögen von 2,4 Billionen Euro, die in 70 Ländern vertrieben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Herber Frankenhauser