Frage an Helmut Kaltenhauser von Reinhard M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Maier,

leider tue ich mir etwas schwer, die von Ihnen zitierten Aussagen in meinen persönlichen Forderungen oder im FDP-Wahlprogramm zu finden. Im einzelnen:

1. Woraus lesen Sie die Möglichkeit zur Untergrabung des Mindestlohns? Die FDP wie auch ich persönlich lehnen Mindestlöhnen grundsätzlich ab, da sie den Abbau von Arbeitsplätzen verschärfen. Wenn sich der Lohn nicht an der Produktivität orientiert, führt er zu höheren Preisen und schwächt damit die Kaufkraft aller. Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert oder wandern in die Schwarzarbeit. Opfer von gesetzlichen Mindestlöhnen sind in erster Linie Langzeitarbeitslose, die dann kaum noch Aussicht auf Beschäftigung haben. Mindestlöhne helfen niemandem - am wenigsten Menschen, die keine Arbeit haben.
2. An welcher Stelle soll ich mich gegen ein Mitspracherecht der Gewerkschaften, insbesondere Mitspracherecht wobei ausgesprochen haben? Meinen Sie die Forderung, daß betriebliche Vereinbarungen ohne eine Zustimmung der Gewerkschaften möglich sein sollen? Meinen Sie nicht auch, daß mehr Selbstbestimmung durch Unternehmer und Mitarbeiter gerade in einem mittelständischen Betrieb dem gemeinsamen Ziel von langfristig gesicherten Einkommen für alle dienlicher ist als ein Hineinreden von Betriebsexternen? Beratung der Mitarbeiter durch Betriebsexterne ist doch davon völlig unbenommen.
3. Auch hat die FDP nicht die Abschaffung des Kündigungsschutzes oder ähnliches gefordert. Aber gerade wer wie ich einen familiengeführtes mittleres Handwerksunternehmen von innen kennt, weiß, wie hoch die Schwelle zur Einstellung neuer Mitarbeiter durch das komplizierte Kündigungsrecht ist. Und unser Programm stellt auch klar, daß damit noch lange kein hire-and-fire möglich werden soll und wird.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Kaltenhauser