Frage an Helmut Günter Baumann von Sylvia H. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Baumann,

ich bin momentan in der Elternzeit, noch bis Juni 2009, und habe seit der geburt meiner Kinder mit erheblichen beruflichen und finanziellen Problemen zu kämpfen. Natürlich wusste ich auchvorher, dass es nicht einfach wird, aber was deutsche Mütter nach der Geburt ihrer Kinder erwartet hat mich trotzdem fast schockiert.

Ich musste mein Studium abbrechen, nachdem ich mich 6 Monate mit Kind durchgekämpft hatte. Die Kinderbetreuung war schlecht (Personalmangel) und zeitlich viel zu kurz, von allen Ämtern wurde mir finanzielle Unterstützung verweigert mit der Begründung, ich hätte genug (900 Euro netto für 2 Personen), das Ergebnis war, dass ich schweren Herzens mein Studium in Berlin abbrechen musste, weil ich nunmal keine reichen Eltern oder Freunde habe die mich unterstützen konnten.

Dazu kommt noch, dass ich mich und meine Tochter bald privat krankenversichern muss (wovon bezahlen?), weil ich Wohngeld und Kinderzuschlag statt Hartz 4 erhalte und nach Beendigung der einjährigen Elterngeldzahlung niemand für meine Kassenkosten aufkommen kann, da ich mich abgebrochenem Studium und Kind natürlich auch keinen Arbeitsplatz finde.

Wenn ich die Arbeitsagentur nach Möglichkeiten frage, wie ich beruflich weiterkommen könnte, bekomme ich als Antwort nur ein Achselzucken und dass man da auch nichts machen könne.

Natürlich bin ich "nur" ein Einzelfall, aber ich möchte sie dringend ermahnen die Familienpolitik in Deutschland grundlegend zu überdenken. Wen wundern sinkende Geburtenraten bei diesen Umständen noch ?

Können Sie mir erklären, warum von mir die private Versicherung gefordert wird obwohl ich das überhaupt nicht bezahlen kann?

Vielen Dank.