Frage an Helmut Fink von Alexander P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Ich bin ausschließlicher Nutzer von ÖPNV und Fahrrad. Wie werden Sie zukünftig den städtischen und ländlichen Verkehr - abseits des Autos - optimieren? Mir ganz besonders wichtig: Radwegenetz, Verzahnung von Taktzeiten oder auch der Ausbau des P&R Systems. Um auch Bürgern ohne Auto eine größtmögliche Flexibilität im Alltag, auch auf dem Land, zu ermöglichen.
Lieber Herr Pötsch,
die Wahl des Verkehrsmittels gehört zur Freiheit des Einzelnen, und die Politik hat die Voraussetzungen für eine echte Wahlfreiheit zu gewährleisten. Meine Leitidee ist dabei ein intelligenter Verkehrsmix, der sowohl Auto als auch Bahn, ÖPNV und Fahrrad umfasst. Es wäre unproduktiv und unzeitgemäß, die verschiedenen Verkehrsträger gegeneinander ausspielen zu wollen, schon weil oft dieselben Personen je nach Strecke manchmal Autofahrer, manchmal Radfahrer und manchmal Bahnfahrer sind (so ist das auch bei mir).
Selbstverständlich ist ein sicheres Radwegenetz zentraler Bestandteil einer modernen Infrastruktur, und wo es dabei Lücken gibt, müssen die zuständigen Stellen (das werden oft die Kommunen sein) Lösungen erarbeiten.
Den Rückzug der Bahn aus der Fläche sehe ich sehr kritisch, weil damit ein weiterer "Zwang zum Auto" erzeugt wird. Im Einzelfall können hier Anruf-Sammel-Taxis eine sinnvolle Lösung sein. Zum ÖPNV hat mein Kollege Michael Lindner (Nürnberg-West) in seiner Antwort sehr konkrete Vorschläge genannt, denen ich mich gerne anschließe.
Eine generelle Anmerkung zum Schluss: Am komfortabelsten werden immer diejenigen Lösungen ausgebaut sein, nach denen die größte Nachfrage besteht. Das war seit den 60er Jahren das Auto, bis Staus, Lärm, Dreck und Spritpreise ein teilweises Umdenken erzwangen. Dieses Umdenken wird weitergehen, bei Fahrrädern ist es in vollem Gange. Aber beim ÖPNV liegt eine natürliche Begrenztheit der Nachfrage in seiner mangelnden Individualität und Flexibilität. Daher wird es immer eine Frage der Abwägung bleiben, welche Strecken wirtschaftlich vertretbar zu betreiben sind.
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(...) Konkrete Projekte, also etwa Integrations- und Qualifizierungsprogramme für junge Migranten, müssen dauerhaft und professionell durchgeführt werden. (...) Außerdem ist Parolen politisch entgegenzutreten, die geeignet sind, ein Klima der Intoleranz und der Vorurteile immer wieder zu festigen. (...)