Portrait von Helmut Fink
Helmut Fink
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Helmut Fink zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Julia A. •

Frage an Helmut Fink von Julia A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Meine Frage an die Kandidaten im Wahlkreis: Nürnberg hat eine hohe Migrantenquote und viele Mitbürger denken immer noch Migranten seien faul und kriminell. Was tun Sie, um Vorurteile in der Bevölkerung abzubauen und mit welchen Projekten unterstützen Sie die Integration von Migranten?

Portrait von Helmut Fink
Antwort von
FDP

Liebe Frau Amman,

Sie sprechen ein Thema an, das für den sozialen Frieden und den Zusammenhalt unserer Bevölkerung wichtig ist. Konkrete Projekte, also etwa Integrations- und Qualifizierungsprogramme für junge Migranten, müssen dauerhaft und professionell durchgeführt werden. Bei diesem unmittelbaren Dienst am Menschen sind sozialpädagogische Fachkräfte zweifellos nützlicher als Politiker...

Die Aufgabe der Politik besteht allerdings darin, die langfristige Berechenbarkeit der Finanzierungsgrundlagen zu sichern und die rechtlichen Randbedingungen im Auge zu behalten. Deshalb habe ich mich zusammen mit der Landesvorsitzenden der FDP bei einem Besuch des Referats Migration und Integration der AWO über die Tätigkeit dieses freien Trägers informiert (z.B. Jugendmigrationsdienst, Migrationserstberatung, Flüchtlingsbetreuung). Vgl. hierzu: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=874379&kat=10&man=4

In Fragen des kulturellen Klimas sehe ich über diese eher "technischen" Aspekte hinaus die Verantwortung von Politikern als Personen des öffentlichen Lebens, durch Stellungnahmen und Gesten auf die Grundwerte unseres Zusammenlebens (hier: Menschenrechte und persönlicher Freiraum des Einzelnen) immer wieder hinzuweisen. Das wird zwar oft als bloß "symbolische Politik" verachtet, aber bei Identitäts- und Grundwertefragen haben Symbole ihre Wirkung.

Außerdem ist Parolen politisch entgegenzutreten, die geeignet sind, ein Klima der Intoleranz und der Vorurteile immer wieder zu festigen. So lese ich auf NPD-Plakaten "Wir statt Überfremdung". Diese Art von "Wir"-Gefühl muss jedem Angst machen, der nicht dazugehört. Als Liberaler kann ich dagegen nur für eine Einigkeit eintreten, die mit Recht und Freiheit untrennbar verbunden bleibt.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass Grundwerte wie die Achtung der Würde des Mitmenschen nur dann stabil sind, wenn sie von der ganzen Bevölkerung gelebt, getragen und verteidigt werden. Das ist nicht delegierbar. In diesem Sinne sind wir alle Politiker.