Dieses unbearbeitete Bild zeigt mich lächelnd mit weißem Hemd und Sakko bekleidet vor der Jugendherberge auf Burg Lichtenberg
Helge Schwab
FREIE WÄHLER
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Frage von Peter D. •

Planen Sie konkrete Maßnahmen um gegen Lehrermangel durch Krankheit und Schwangerschaft vorzugehen?

Die Grundschule meines Sohns ist theoretisch zu 100% mit den durch das Land RLP vorgesehenen Lehrerstunden versorgt. Trotzdem kommt es immer wieder zu Unterichtsausfall und Notbetreuung. Der Grund ist, dass der Betreuungsschlüssel keine "Reserve" für Krankheit oder Schwangerschaftsbeschwerden vorsieht und im laufenden Jahr vakant werdende Lehrstellen nur mit großer Verzögerung besetzt werden.

Das Land RLP kann über die Alters- und Geschlechtsstruktur eines Kollegiums sehr genau vorhersagen, wie hoch der Krankenstand an einer Schule im Lauf des Jahres vermutlich sein wird. Warum werden die Schulen nicht entsprechend mit Lehrkräften "überversorgt", damit auch bei komplett vorhersehbaren Ausfällen der Unterricht wie vorgesehen durchgeführt werden kann?

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr D.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und das Aufgreifen eines sehr wichtigen Themas. Auch ich als bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion stimme Ihrer Wahrnehmung zu, dass eine nominelle Versorgung von 100 % an Lehrkräften nicht ausreicht, um den Schulalltag effektiv zu gestalten und Unterrichtsausfall zu vermeiden.

Die Theorie, dass jede Schule mit der Mindestanzahl an Lehrkräften ausgestattet ist, um die Pflichtstunden abzudecken, spiegelt oft nicht die Realität des Schulbetriebs wider. Wie Sie richtig feststellen, berücksichtigt der Versorgungsschlüssel nicht die alltäglichen Herausforderungen wie Krankheit, Fortbildungen, Klassenfahrten oder die Begleitung von Schülerpraktika. Hinzu kommt, dass in speziellen Fächern, wie beispielsweise Physik oder Chemie, oft ein akuter Lehrermangel herrscht. Dies führt dazu, dass trotz einer auf dem Papier vollständigen Unterrichtsversorgung Fachunterricht ausfallen kann.

Wir als FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion sehen hier dringenden Handlungsbedarf und setzen uns für eine Erhöhung der Lehrerversorgung auf mindestens 105, idealerweise jedoch 110 Prozent ein. Nur so können wir gewährleisten, dass unsere Kinder eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Bildung erhalten.

Um diesen Mehrbedarf an Lehrkräften zu decken, schlagen wir vor:

  • Ausbau der Kapazitäten in der Lehrerausbildung, um dem zukünftigen Bedarf gerecht zu werden.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Bürokratieabbau, die Bildung multiprofessioneller Teams und gezielte Unterstützung bei aktuellen Herausforderungen wie Inklusion, Heterogenität, Deutsch als Zweitsprache und Digitalisierung.

Insbesondere die Erhöhung der Lehrerversorgung auf 110 Prozent haben wir bereits mehrfach in Diskussionen und Initiativen von der Landesregierung und den regierungstragenden Fraktionen gefordert – bislang ohne Erfolg. Wir werden weiterhin entschieden für diese wichtigen Anpassungen eintreten, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Bildung in unserem Land zu sichern.

Ich schätze Ihre Rückmeldung sehr und danke Ihnen, dass Sie dieses wichtige Thema angesprochen haben.

Mit freundlichen Grüßen

Helge Schwab, MdL


 



 

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