Frage an Heinz Paula von König R. bezüglich Senioren
Aktuell wird in den Medien über die 1,1%-Rentenerhöhung und deren Kosten berichtet. Gleichzeitig lese ich heute morgen, dass die Rücklagen der Rentenversicherung auf 2,5 Beitragsmonate erhöht werden sollen. In der Berichterstattung sieht es dann so aus, als würde die lausige Rentenerhöhung die Rentenkassen belasten, allerdings sehe ich eher eine Rücklagenbelastung von ca. 10% pro Monat um die Rücklagen zu bilden. Rücklagen bilde ich in meinem privaten Haushalt um "ungeplante Ereignisse" abfedern zu können. Bei einem umlagefinanzierten Rentensystem stelle ich mir aber die Frage, welches Risiko hier durch die Rücklagenbildung aufgefangen werden soll. Was also ist der Grund warum die Rentenversicherung Rücklagen bilden will und warum wird dieses in den Debatten mit der längst fälligen Rentenerhöhung vermengt?
Sehr geehrter Herr König,
die Konzeption, die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung auf 2,5 Beitragsmonate zu erhöhen, wurde in der am 8. Mai vom Bundestag beschlossenen Rentenanpassung nicht berücksichtigt.
Grundsätzlich werden Rücklagen in der Rentenversicherung gebildet, um unerwartet auftretende Schwankungen ausgleichen zu können, gerade in Zeiten einer gesunden Konjunktur ist es wichtig, die Nachhaltigkeitsrücklage aufzustocken, damit sie in konjunkturell schwierigen Zeiten die Defizite ausgleichen kann. Nicht unerhebliche Schwankungen können beispielsweise durch eine zeitweise hohe Arbeitslosigkeit oder eine stagnierende Bruttolohn-Entwicklung entstehen.
In den vergangenen Jahren wurde die Nachhaltigkeitsrücklage immer stärker reduziert um Beitragsanpassungen zu vermeiden. Zeitweise musste die Rentenversicherung sogar einen Kredit beim Bund aufnehmen (2005), weil die Rücklagen nicht mehr ausreichten.
Am 31. März 2008 befand sich die Nachhaltigkeitsrücklage auf einem Stand von 0,64 Monatsausgaben – mit fallender Tendenz.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Heinz Paula