Frage an Heinz Paula von Robin O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Paula,
nach einer Studie der Universität Cambridge beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit einer sogenannten Phishing-Seite, also einer Seite für Onlinebanking-Betrug, vier Stunden. Quelle: Seite 8, Tabelle 2 weis2008.econinfosec.org, alternativ auch weitere Informationen unter netzpolitik.org.
Das heißt: Binnen durchschnittlich vier Stunden, nachdem eine Bank von der Existenz einer betrügerischen Nachahmerseite erfahren hat, hat die zuständige Abteilung der Bank erreicht, dass die betreffende Seite gelöscht wurde. Und das weltweit!
Bei Seiten mit Materialien, die Missbrauch von Kindern darstellen, dauert es 150 mal so lange, bis die Behörden die Seiten vom Netz genommen haben! Und das trotz der deutlich höheren (polizeilichen) Befugnisse! Das ist ein Skandal!
Der Bundestag steht kurz vor der Verabschiedung eines Zensurgesetzes. Wenn es wirklich um die Kinder geht, warum bittet man dann nicht die Banken um Erfahrungsaustausch und Mithilfe beim Aufbau von effizienten Kommunikationswegen, um die rasche Löschung widerlichen Materials und das Ermitteln der Verantwortlichen zu ermöglichen? Dann wäre der "Stoppschild"-Sichtschutz überflüssig, und es bräuchte keine Zensurtechnik aufgebaut werden.
Zum Aufspüren und an-der-Quelle-löschen-Lassen wird kein neues Gesetz benötigt. Warum also wird eines erlassen?
Mit freundlichen Grüßen
Robin Ohmann