Frage an Heinrich Kolb von Melanie G. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Kolb,
vor kurzem wurde von der Regierungskoalition im Rahmen der Gesetzgebung zum Atomausstieg eine einseitige Lastenverschiebung der Netzkosten zugunsten großer Stromfresser aus der Industrie beschlossen. Dies wird eine drastische Erhöhung der Stromkosten für private Nutzer zur Folge haben, während zukünftig Unternehmen mit besonders hohem Verbrauch weniger oder gar keine Gebühren zahlen müssen.
Wie können sie eine solche Haltung vertreten?
Das ist genauso, als ob man einem Schüler, der ständig schwänzt und keine Hausaufgaben macht, aber aus einer Ärzte- und Juristenfamilie stammt zur Belohnung das Abitur schenkt, während man einem fleißigen und guten Schüler, der aber aus einer sozialschwachen, Hartz IV bedürftigen Familie kommt lauter Sechser verpaßt und ohne Abschluss von der Schule wirft. Der Vergleich ist bewußt pathetisch, aber hoffentlich umso verständlicher.
Die Argumentation, dass diese Umverteilung nach unten mit dem Atomausstieg zusammenhänge, hinkt, denn die Stromkosten sind für Privathaushalte auch in den vergangenen Jahren immens angestiegen. Hier sehe ich die Politik gefordert: Der ungebremste Preisanstieg und der Handel an den Strombörsen muß gestoppt werden.
Firmen und Unternehmen, die Strom vergeuden, sollten Strafgebühren zahlen und per Gesetz zum Stromsparen, bzw. zur Einführung eines stromsparenden Energiemanagements verpflichtet werden.
Bestes Beispiel: Die nächtliche Beleuchtung an Firmengebäuden braucht niemand, wenn ich nachts um 3 Uhr an einem geschlossenen Supermarkt vorbeifahre, nutzt es mir auch nichts, zu wissen, dass es diesen an dieser Stelle gibt, da der Laden sowieso geschlossen ist.
Ich würde es begrüßen, in dieser Angelegenheit eine ehrliche und persönliche Rückmeldung zu erhalten und mit wünschen, dass auch Abgeordnete endlich damit beginnen, den Wähler und seine Lebensumstände ernst zu nehmen.
Mit freundlichem Gruß,
Melanie Gorka