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Frage von Jürgen H. •

Frage an Heinrich Kolb von Jürgen H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Kolb,

aus persönlicher Betroffenheit wende ich mich an Sie, ebenso wie an die anderen Abgeodneten aus meinem Wahlkreis mit der Bitte um Stellungname zu einer Frage, von der ich glaube, dass sie von algemeinerer Bedeutung ist.

Die Arbeitsagenturen schicken unzählige Arbeitslose zu so genannten Bewerbertrainings, deren tatsächlicher Nutzen eher fraglich ist, während für substantielle fachliche Weiterbildung gleichzeitig kein Geld mehr vorhanden ist. Wäre es, angesichts der Haushaltslage nicht an der Zeit, sich von der lieb gewonnenen Illusion zu verabschieden, dass die Massenarbeitslosigkeit überwiegend ein Resultat mangelhafter Bewerbungsunterlagen sei, und stattdessen die ohnehin knappen Mittel besser für sinnvollere Maßnamen einzusetzen?

Mein Arbeitsvermittler deutete an, dass die Bewerbertrainings von den Arbeitsagenturen in großen Kontingenten zentral eingekauft worden seien. Sollte man nicht die Vergabekriterien der Arbeitsgenturen sowie die Qualitätsanforderungen an solche aus öffentlichen Geldern finanzierte Kurse einmal gründlicher durchleuchten?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de vom 11. Mai zu verschiedenen Arbeitsmarktinstrumenten.

Ihre Beobachtung, dass gerade bei neu gemeldeten Arbeitslosengeld-Empfängern ein Bewerbungstraining als „Standardmittel“ genutzt wird, mag in einigen Fällen zutreffen. Ob dieses Mittel im konkreten Einzelfall geeignet ist oder nicht, obliegt jedoch einer Betrachtung durch den zuständigen Jobvermittler. Eine Gesamtbewertung zur Nutzung dieses grundsätzlich sinnvollen Instrumentes kann ich mangels näherer statistischer Informationen nicht abgeben.
Genau dies ist einer der Gründe, warum die christlich-liberale Koalition sich darauf geeinigt hat, die Bundesagentur für Arbeit einer grundlegenden Aufgabenkritik zu unterziehen. Dabei soll eine möglichst effiziente Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger erreicht werden.
Auch muss die Qualifizierungsarbeit der Bildungsträger verbessert werden. Die Zertifizierung soll zukünftig durch eine unabhängige Stelle erfolgen, die nicht in Konkurrenz mit potenziellen Trägern steht. Zudem wollen wir uns für ein Ranking der Qualifizierungsmaßnahmen einsetzen, das von einer unabhängigen Stelle verwaltet wird.
Sie sehen, wir arbeiten an genau den Stellen, die Sie angesprochen haben.

Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Heinrich L. Kolb