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Heinrich Kolb
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Frage von Jens H. •

Frage an Heinrich Kolb von Jens H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Kolb!

Sie sind Kandidat für meinen Wahlkreis.

Mir ist aufgefallen, dass im aktuellen Wahlkampf eigentlich nur über Geringverdiener/Harz IV-Emfänger, Reiche und Unternehmen gesprochen wird und wie die Steuerentlastungen für diese Gruppen aussehen soll. Meine Frage ist aber: Wie will man verhindern, dass weiterhin gut ausgebildete und hochqualifizierte Arbeitskräfte (z.B. Ingenieure) zu tausenden ins Ausland (z.B. Schweiz, USA) auswandern?

Ich danke Ihnen schon vorab für Ihre Antwort.

freundliche Grüsse

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

für Ihre Frage vom 28. August des Jahres danke ich Ihnen.

Viele Auswanderer treffen meines Erachtens keine Entscheidung pro Auswanderung, sondern gegen die hiesigen Verhältnisse. Die Rahmenbedingungen in Deutschland sind nicht optimal. Bürokratische Hemmnisse in der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Bildungspolitik, finanzielle Engpässe, ideologische Barrieren und tarifrechtliche Verkrustungen erschweren Hochqualifizierten, Ingenieuren und Forschern ihre Arbeit und treiben Wissenschaftler in Länder, in denen sie besser und freier arbeiten können. Eine leistungsfähige und freie Forschung ist aber die Voraussetzung für eine innovationsfähige Gesellschaft, in der neue, marktfähige Produkte entstehen und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden.

Um die Abwanderung Hochqualifizierter zu stoppen, muss der wissenschaftliche Nachwuchs, insbesondere Frauen, besser gefördert und in ihrer beruflichen Entwicklung spezifisch unterstützt werden. Barrieren, wie etwa ungenügende Kinderbetreuungsangebote zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, müssen durch konkrete Angebote abgebaut werden. Die FDP fordert einen bedarfsgerechten Ausbau qualitativ hochwertiger Betreuungsangebote für Kinder ab dem ersten Lebensjahr und die Schaffung flexibler Arbeitszeitmodelle.

Was wir brauchen sind gute private Rahmenbedingungen, damit Hochqualifizierte, für die die Sorge für Lebenspartner und Kinder ein wichtiges Wanderungskriterium ist, nicht darauf angewiesen sind, ihr Glück im Ausland zu suchen, obwohl sie vielleicht gerne in Deutschland bleiben würden. Die Steuerquote ist im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland zu hoch. Die FDP will einfache, niedrige und gerechte Steuern für mehr Netto vom Brutto und als Impuls für mehr Wachstum und Beschäftigung. Unser einfacher und verständlicher Stufentarif mit Grundfreibetrag (Steuersatz 0 Prozent) und den drei weiteren Stufen von 10, 25 und 35 Prozent senkt die Steuerbelastung und schafft den dringend benötigten finanziellen Spielraum für Bürger und Unternehmen. Für uns Liberale steht fest: Leistung muss sich wieder lohnen. Unsere wirtschaftspolitische Leitlinie ist die Soziale Marktwirtschaft. Die staatliche Ordnungspolitik setzt für die Soziale Marktwirtschaft die Rahmenbedingungen. Deren oberstes Ziel muss sein, dass Bürger und Unternehmen ihre produktiven Kräfte entfalten können.

In der Hoffnung, dass unsere liberalen Ansätze Ihre Zustimmung finden, würde ich mich über Ihre Unterstützung bei der bevorstehenden Bundestagswahl sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Heinrich L. Kolb