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Heinke Ehlers
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Frage von Matthias M. •

Frage an Heinke Ehlers von Matthias M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Ehlers,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 06.02.08. Dazu zwei Nachfragen:

1) Woher wissen Sie, dass "die Unterstützer des Bürgerbegehrens sich jeglichen Kompromissangeboten verschlossen" haben und "auf einem vollständigen Verzicht" der Bebauung verharren? Bisher gab es kein einziges Kompromissangebot seitens des Bezirksamtes oder der Bezirksversammlung; ich als einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens müsste doch davon wissen...

2) Wenn die demografische Entwicklung in Marmstorf so verläuft, wie Sie es darstellen, warum sind dann die jetzigen Schul- und Kita-Angebote unbedingt erhaltenswert? Anders herum: Wenn immer mehr ältere Bürger in Marmstorf wohnen (die ja auch ein Recht auf Grünflächen haben!!!), kommt es über kurz oder lang zu einem natürlichen Generationenwechsel in der Wohnbevölkerung und damit zu einer Verjüngung. Übrigens: Dieser Generationswechsel bei Wohnungs- und Hausbesitzern hat längst begonnen; er muss nicht durch Vernichtung von Grünflächen erst in Gang gesetzt werden. Meinen Sie nicht auch?

Mit freundlichen Grüßen
M.Meinberg

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Meinberg,

gerne möchte ich auch auf Ihre Nachfragen eingehen.

Zu 1.)
Am 10. August 2006 hat es ein Gespräch zwischen den Initiatoren des Bürgerbegehrens und der Harburger GAL-Fraktion gegeben, an dem meiner Erinnerung nach auch Sie teilgenommen haben. Wir haben bei diesem Gespräch erklärt, dass beim B-Plan Elfenwiese, wie bei anderen Bebauungsplänen auch, Einwendungen geprüft und berücksichtigt werden. Dies würde insbesondere die Verkehrserschließung und den Sportplatz betreffen. Eine größere Fläche, die bislang für eine Erweiterung der Schule Elfenwiese vorgesehen war, könne zudem vollständig im Sinne der Nachbarschaft neu geplant werden.

Sie erklärten daraufhin, dass Sie mehrere tausend Unterschriften für eine vollständige Einstellung der Planungen gesammelt hätten. Aus diesem Grund könnten Sie auch nicht über etwas anderes sprechen, als einen vollständigen Bebauungsverzicht.

Vielleicht fehlt es mir an Fantasie, aber vor dem Hintergrund einer solchen Haltung wüsste ich nicht, was man an weiteren Kompromissangeboten formulieren sollte.

Zu 2.)
Jede Schließung einer Schule oder Kita freut vielleicht diejenigen Anwohner, die sich von Kinder-Lärm belästigt fühlen. Der Attraktivität des Stadtteils dient es jedoch nicht. Die Bildungsinfrastruktur ist heute DAS Hauptauswahlkriterium, das von immobiliensuchenden jungen Familien in den Vordergrund gestellt wird. Sollte es zu Schließungen kommen, würde dies die erkennbare demografische Tendenz in Marmstorf weiter beschleunigen. Der Bevölkerungsanteil der Menschen über 65 Jahren ist von 17,4% im Jahr 1987 stetig auf 30% im Jahr 2006 gestiegen. Angesichts dieser Zahlen kann ich Ihre Einschätzung, dass sich eine Verjüngung quasi von selbst ergeben würde, beim besten Willen nicht teilen. Das Gegenteil ist richtig.

Mit freundlichen Grüßen
Heinke Ehlers