Wie stehen Sie zu der Initiative „Berlin Werbefrei“, die mehr als 32.000 Unterschriften gesammelt hat und einen Volksentscheid zur Reduzierung der Außenwerbung in Berlin anstrebt?
Sehr geehrter Herr Heiner Marschall,
Themen wie Energieeinsparung, Lichtverschmutzung, Verkehrssicherheit und die Verbesserung der Lebensqualität in Berlin gehören zu den Kernpunkten Ihrer Partei.
Außenwerbung und Leuchtreklame sind Energiefresser, Lenken im Verkehr ab, sind für einen Großteil der Lichtverschmutzung verantwortlich und stehen für die Kommerzialisierung öffentlicher Räume (vgl. www.berlin-werbefrei.de).
Wie stehen Sie zu der Initiative „Berlin Werbefrei“, die in der ersten Stufe des Verfahrens mehr als 32.000 Unterschriften gesammelt hat und einen Volksentscheid zur Reduzierung der Außenwerbung in Berlin anstrebt?
Welche konkreten Lösungen für die oben genannten Probleme bieten die Grünen an?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andreas K.
Sehr geehrter Herr K.,
ich stimme Ihnen zu, dass Werbung im öffentlichen Raum überhand nimmt, insofern stärker reglementiert werden sollte und im Ergebnis zumindest deutlich reduziert. Insoweit begrüße ich auch die Initiative "Berlin Werbefrei".
Ob es ganz werbefrei geht wird man sehen müssen. Beispielsweise Ladenschilder, die in der dunklen Jahreszeit auch beleuchtet sein sollten, wird es weiter geben. Und es gibt auch gesamtgesellschaftlich erwünschte Initiativen wie z.B. soziale Dienste, die auch beworben werden sollten. Aber insbesondere zur Energieeinsparung sollte es klare Vorgaben geben.
Lichtverschmutzung sollte auch jenseits von Werbetafeln als Problem erkannt und angegangen werden.
Als Mobilitätspolitiker setze ich mich seit vielen Jahren insbesondere für Verkehrssicherheit und Lebensqualität in der Stadt ein. Dazu gehört auch, die Beleuchtung von Straßen und Wegen mit weniger Streulicht und gezielter zu bewerkstelligen. Weg von Gasleuchten, hin zu moderner LED Technik. Beleuchtet werden sollten weniger die Fahrbahnen, als vor allem Radwege und Gehsteige. Lichtquellen sollten dafür nicht höher als 3-4 m angebracht werden und gezielt nach unten abstrahlen auf die auszuleuchtenden Flächen anstatt in alle Richtungen streuend.
Auf diese Art könnten dann auch Wege z.B. durch Grünanlagen beleuchtet werden, um gerade für vulnerable Gruppen Angsträume zu reduzieren und gleichzeitig dem Artenschutz genüge zu tun.
Mit herzlichem Dank und freundlichem Gruß
heiner v. marschall