Frage an Heiko Schmidt von Barbara J. bezüglich Finanzen
Hallo Herr Schmidt,
Ich bin sehr enttäuscht von der Steuerpolitik der Grünen. Sind sie wirklich der Meinung, dass Familien mit 2 oder mehr Kindern so reich sind, dass sie mit € 5000 brutto so viel Geld verdienen, dass sie mehr Steuern zahlen müssen.
Der zweite Punkt, der mich interressiert ist: Warum müssen Familien, bei denen nur ein Elternteil verdient mehr Steuern zahlen, als Eltern, die beide arbeiten gehen. Wird man heute dafür bestraft, weil man sich bewusst für die Kinder entscheidet und sie nicht in einer Krippe oder einem Hort unterbringt. "Reich" ist für mich ehr jemand der ein Monatseinkommen von über 10.000 € hat.
Prinzipiell finde ich die Politik ihrer Partei gut, aber so eine Steuerpolitik zu planen geht meiner Meinung zu weit.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Jung
Sehr geehrte Frau Jung,
eine Steuererhöhung soll nach unseren Plänen erst ab einen zu versteuernden Einkommen von 60000€ im Jahr greifen, NICHT ab 60000€ Brutto. Soll heißen: erst wenn nach Berücksichtigung aller Steuerfreibeträge (Kinderfreibetrag etc...) noch mindestens 60000€ zu versteuern sind werden mehr Steuern fällig als bisher! Eine zusätzliche Erhöhung greift ab 80000€ im Jahr.
Ich bin durchaus der Meinung dass diese Steuererhöhung gerechtfertigt ist. Schließlich wollen wir durch die Mehreinnahmen u. a. niedrige Einkommen entlasten. Durch unsere Steuerpläne werden insgesamt 90% der SteuerzahlerInnen ENTLASTET (!!!). Näheres dazu können Sie auch beim ZDF-Faktencheck einsehen (über die heute-Homepage), der objektiv unsere Pläne untersucht hat und bestätigt!
Wir wollen nicht dass Eltern bestraft werden wenn sie ihre Kinder daheim betreuen. Wir wollen aber auch nicht, dass sie dafür belohnt werden. Eltern sollten unabhängig von finanziellen Anreizen entscheiden wie sie ihre Kinder betreuen (lassen) wollen. Daher lehne ich das Betreungsgeld auch ab.
Langfristig wollen wir das Steuersystem zu einer Individualbesteuerung reformieren um ungerechte, und gerade für Frauen oft nachteilige, Besteuerung zu beseitigen.
Freundliche Grüße,
Heiko Schmidt