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Heiko Murrmann
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Frage von Hans-Jürgen K. •

Wie wollen Sie den Mittelstand, Bau, Handwerkerschaft fördern?

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Guten Tag Herr K.,

hier gibt es mehrere Ansätze. 

Aus meiner Sicht dürfte eine der wichtigsten Besserungen die Einrichung eines zentralen, digitalen, amtlichen Unternemenskontos sein. Eine zentrale Anlaufstelle, an der die amtliche Seite verpflichtet wird unter Einhaltung zeitlicher Fristen die Vorgänge, digital zu bearbeiten. Wo Unterlagen und Nachweise digital hinterlegt werden können. Wo die Zuständigkeit auf amtlicher Seite geprüft werden muss und nicht der Unternehmer über instanzen hinweg heraus finden muss, wer zuständig ist. Dies im optimalsten Fall mit einem vereinfachten Steuersystem kombiniert. 

Da ich als Lebensmittelkontrolleur aus der Gastronomie entstamme und im täglichen Arbeitsalltag auch viel mit kleinen und Mittelständischen Unternehmen in Berührung komme, sehe ich eine drastische Überarbeitung und Vereinfachung des Mehrwertsteuersystems als dringend notwendig an. ein Mehrwertsteuersatz für alles. Einfach zu kalkulieren und auszupreisen. 

Unternehmen die lange tätig sind müssen einen Anreitz erhalten weiter zu machen und sich zu entwickeln. Z.B. eine deutliche Umsatzsteuerfreigrenze alle 10 Jahre des Unternehmenbestehens, wenn davon min. 50% ins Unternehmen reinvestiert werden und der Rest an die die Mitarbeiter als Einmalzahlung ausgegeben wird. Somit würde dem Unternehmen geholfen und wirtschaftliche Kaufkraft der Angestellten erhöht werden. 

Fachliche Aus- und Weiterbildungen, wie der Meisterbrief müssen an die heutige Zeit angepasst und modernisiert werden. 

Der Zugriff auf günstige Energieträger muss gesichert werden. Handwerk, Landwirtschaft und das Bauhandwerk ohne günstigen Diesel ist eine Utopie. Aber auch der Stromverbrauch wird steigen. Um hier günstig die Energie zur Verfügung zu stellen, dürfen wir uns nicht auf die zwei erneuerbaren Energieträger, Wind und Sonne, verlassen. Eine dezentrale Stromgversorgung aus Blockheizkraftwerken, Biogasanlagen, Wasserkraftanlagen o.ä. ist in kürzerer Zeit und günstiger umzusetzen als eine Nord-Süd Verbindung der Hochspannungsnetze, die dann in einer Dunkelflaute trotzdem keine Energie zu uns transportieren. 

Bei Weiterführung eines Familienunternehmens muss die Erbschaftssteuer deutlich reduziert werden. Wieso wird der Sohn bestraft, die Arbeit seines Vaters fort zu führen? 

In den Schulen muss der Handwerksberuf wieder als lohnendes Lebens-Ziel vorgelebt werden. Es kann nicht angehen, dass Lehrer die Schüler fragen: "Du willst doch nicht als Bäcker enden?" (Selbst erlebt). Unser Schulsystem ist mit Schuld an der Krankung unseres Mittelstandes. 

Es gibt viele Ansätze den Mittelstand zu stärken. Die Menschen, die im Mittelstand arbeiten und leben, wissen am besten was nötig ist um Ihr Leben zu verbessern und ihren Arbeitsplatz zu sichern. Diese Menschen der bürgerlichen Mitte müssen deshalb in die großen Entscheidungen mit eingebunden werden. 

 

Ich hoffe Ihre Fragen beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Heiko Murrmann