Frage an Heiko Melzer von Mike P. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Melzer,
in der S-Bahn-Zeitschrift punkt3 (Ausgabe 14) spricht sich ein Mitarbeiter der S-Bahn-Berlin deutlich für eine Verlängerung der S-Bahn bis Falkensee (Finkenkrug) aus. Gleichzeitig soll die Regionalbahn dort enden. Der Bahnhof Albrechtshof würde langfristig zum S-Bahnhof. Wie stehen Sie zum Thema S-Bahn bis Falkensee vs. Regionalbahn?
Gleichzeitig wird in dem Artikel angedeutet, dass es aufgrund des zunehmenden Fernverkehrs nach Hamburg bereits ab dem nächsten Fahrplanwechsel (Dezember 2006) zu weiteren Verschlechterungen auf der Strecke der RB 10 / RB 14 kommen soll. Die Regionalbahn ist die wichtigste ÖPNV-Verbindung zwischen dem Bahnhof Albrechtshof und der Berliner Stadtbahn – sofern sie noch so weit fährt. Wie werden Sie auf die Absichten der Bahn reagieren?
Mit freundlichen Grüßen
Mike Petersen
Sehr geehrter Herr Petersen,
ich habe mich bereits in den vergangenen Jahren als Mitglied im Spandauer Ausschuss für Bauen, Verkehr und Ordnungsamtsangelegenheiten immer wieder für einen vernünftigen ÖPNV in Spandau eingesetzt. So konnten wir gemeinsam mit engagierten Bürgern erreichen, dass sowohl die Heerstraße Nord als auch die Gartenstadt Staaken durch Metrobuslinien angefahren werden. Gleiches gilt für die Siedlung Im Spektefeld. Mit ist wichtig, dass die BVG al seiner der wesentlichen Träger sich nicht nur einer wirtschaftlichen, sondern vor allem auch sozialen Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst wird. Gerade in einem Außenbezirk wie Spandau sind Verkehrsanbindungen notwendig, um Mobilität zu sichern.
Spandau braucht einen zuverlässigen und starken Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Mit dem Fahrplanwechsel der Bahn am 28. Mai 2006 ist der Bahnhof Spandau nach dem neuen Hauptbahnhof zum zweitwichtigsten Fernbahnhof in Berlin-Brandenburg aufgestiegen. Dieser Verkehrsknotenpunkt ist für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Spandaus enorm wichtig. Es gilt ihn zu erhalten, weiter zu entwickeln und zu qualifizieren.
Dazu gehört auch, dass alle ICEs in Spandau halten statt durchzufahren und dass das Regionalbahnangebot nicht reduziert wird. Wie beim obigen Bus-Beispiel werde ich mich für das weitere Bestehen des Regionalbahnangebotes einsetzen. Dabei ist wichtig, dass die Linien nicht nur bis Spandau fahren sondern an das Berliner Netz ohne mehrmaliges Umsteigen angebundne werden. Hierzu bin ich aktuell im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 1973.
Gleichzeitig steht die CDU einer neuen verlässlichen S-Bahnverbindung über Falkensee nach Nauen offen gegenüber, sofern sie anwohnerverträglich geplant wird und die Betroffenen frühzeitig und intensiv beteiligt werden. Ich halte allerdings nichts davon, die Regionalbahn gegen die S-Bahn (oder umgekehrt) auszuspielen), dies werden wir auch nicht zulassen.
Das Wirtschaftlichkeitsgutachten des Bundes hinsichtlich der S-Bahn ist bisher noch nicht öffentlich gemacht worden. Ein wesentlicher Punkt einer sinnvollen S-Bahnanbindung wäre aus meiner Sicht Bahnhöfe im Bereich Nauener Straße sowie Klosterbuschweg/Hackbuschstaße. Der Bahnhof Albrechtshof muss Regionalbahnhof bleiben.
Mit freundlichen grüßen,
Ihr
Heiko Melzer