Frage an Heike Sudmann von Martin F. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Sudmann,
der Hauptbahnhof platzt schon heute aus allen Nähten und es wird
erwartet, dass in Zukunft noch mehr Menschen ÖPNV und Fernverkehr nutzen
möchten.
Daher soll der Hauptbahnhof erweitert werden. Für die Umbauzeit, aber
auch danach, ist es wichtig, Alternativen zu bestehenden Verbindungen zu
schaffen, die nicht über den Hauptbahnhof führen, um diesen zu entlasten.
Die folgenden Streckenvorschläge sind meiner Meinung nach geeignet, den
Hauptbahnhof zu entlasten.
1. Hamburg-Harburg über die Abzweigung Oberhafen nach Rothenburgsort und
weiter nach Bergedorf
2. Hamburg-Harburg über die Abzweigung Oberhafen nach Rothenburgsort und
weiter nach Eidelstedt über die nördliche Güterumgebungsbahn (Horn,
Barmbek, Lokstedt)
Die Einrichtung der Buslinie E30 von Harburg nach Bergedorf zeigt, wie
gut solche Querverbindungen angenommen werden. Mit Schienenbussen und
ggf. einzurichtenden Behelfsbahnsteigen könnte auch kurzfristig eine
Alternative zu verschiedenen Routen über den zentralen Knotenpunkt
Hauptbahnhof geschaffen werden.
Was halten Sie von meinem Vorschlag?
Mit freundlichen Grüßen
M. F.
Sehr geehrter Herr F. (oder Herr Fabius?),
wir als LINKE finden den Ausbau der Querverbindungen (Tangenten) in Hamburg sehr wichtig. Auf diesen Verbindungen dominiert immer noch das Auto, auch weil gute Angebote im ÖPNV fehlen.
Die Entlastung des Hauptbahnhofs durch diese Querverbindungen ist jedoch gering, da nach Angaben des HVV rund 80% aller ÖPNV-Fahrgäste ihren Start/Ziel innerhalb des Rings 1, also in der Innenstadt, haben. Auch für Fahrten in andere Stadtteile bietet sich aufgrund der vielen möglichen Anschlusslinien und des dichten Taktes meistens ein Umstieg am Hauptbahnhof an.
Speziell bei der Güterumgehungsbahn kommt noch das Problem des Güterverkehrs hinzu: Aufgrund der dichten Belegung der Verbindungsbahn (Altona-Hauptbahnhof) mit Reisezügen können Güterzüge Hamburg tagsüber nur auf dieser Strecke durchqueren. Eine Belegung mit Personenzügen in dichtem Takt (das wäre notwendig, um attraktiv zu sein) würde den Güterverkehr deutlich beeinträchtigen.
Unserer Ansicht nach ist die Stadtbahn das beste Mittel zur Verbesserung der Querverbindungen, diese kann auch besser durch die Wohngebiete geführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Sudmann