Frage an Heike Sudmann von Benjamin H. bezüglich Verkehr

Lieber B. H.,

nicht nur auf twitter, auch auf abgeordnetenwatch bist du ja sehr aktiv.

Vielen Dank für die interessanten Fragen, die ich gerne beantworte.

- 1. Was würden Sie für den Verkehr tun, um mehr Lebensqualität für alle Menschen zu erreichen?

Ihn vom Kopf (äh, Gaspedal) auf die Füße stellen.
Ganz im Ernst brauchen wir eine Verkehrspolitik, die den Umweltverbund (Fuß, Rad, Bus und Bahn) fördert und den motorisierten Individualverkehr nicht als Ausgangspunkt für jegliche Planung nimmt. Allein schon durch die Einführung einer Regelgeschwindigkeit für den MIV von Tempo 30 auf den Hamburger Straßen würden mehrere hunderttausend HamburgerInnen weniger Lärm- und Luftbelastung ertragen müssen.

Eine andere Verkehrspolitik ist machbar. Der größte Teil des Autoverkehrs in Hamburg kann durch den Umweltverbund von Bahn, Bus, Rad und Fuß ersetzt werden – ohne dass es Einschränkungen in der Mobilität der/des Einzelnen gibt. Auch der steigende Güter- und Wirtschaftsverkehr ist nicht naturgegeben. Eine regionale Strukturpolitik, die heimische Produkte fördert, kann z.B. den Transport der Milch aus Bayern nach Norddeutschland überflüssig machen. Die Bündelung von Lieferverkehren vermeidet unnötige LKW-Fahrten.

Die verbale Aufgeschlossenheit von SPD und CDU für die Förderung des Umweltverbundes sollte die HamburgerInnen nicht täuschen. So wie es um Veränderungen und Reduzierung des Auto- und des Wirtschaftsverkehrs geht, tritt eine absolute Verhaltensstarre bei diesen Parteien ein. Eine fortschrittliche Verkehrspolitik sieht anders aus – DIE LINKE kämpft für die Alternativen!

- 2. Wie stehen Sie zu Grünflächen, Umwelt- und Naturschutz in einer wachsenden Stadt?

Sie sind ein wichtiger Maßstab dafür, wie weit eine Stadt überhaupt wachsen kann. Grünflächen sind unerlässlich für das Klima, für die Naherholung der Menschen und für die Lebenswelt von Tieren. Gerade in einer Großstadt wie Hamburg muss der Umweltschutz eine wichtige Rolle spielen und darf nicht vermeintlichen Zwängen wie bei der Elbvertiefung geopfert werden.

- 3. Welches Projekt im Bereich Bildung/Kultur liegt Ihnen besonders am Herzen?

"Eine Schule für alle", die gemeinsames Lernen wie in Skandinavien ermöglicht. Auch wenn ich in der Kultur keine Bereiche gegeneinander ausspielen will, finde ich die Stadtteilkultur sehr wichtig, gerade auch um Menschen zu erreichen, die der Kultur sonst eher fern stehen.

Längere Ausführungen zu den Themen der Fragen finden sich natürlich auch in unserem Wahlprogramm http://www.die-linke-hamburg.de/fileadmin/Wahlen_2015/Dokumente/DIE_LINKE_Hamburg_Wahlprogramm_2015.pdf

Viele Grüße aus Altona nach Altona

Heike Sudmann