Frage an Heike Sudmann von Karl-Heinz G. bezüglich Verbraucherschutz
Guten Tag, sehr geehrte Frau Sudmann,
eine der größten und umstrittensten Tierversuchsanstalten - LPT - befindet sich in Hamburg. Hinter hermetisch verschlossenen Türen werden dort seit Jahren - nicht nur nach meiner Ansicht - barbarische Tierversuche durchgeführt, die nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind. Die Tatsache, daß nach meiner Kenntnis selbst politischen Mandatsträgern der Zutritt dort verweigert wird, unterstreicht diesen Verdacht.
Tierschutz ist ein im Grundgesetz verankertes Staatsziel. Überdies ist schon seit längerer Zeit erwiesen, daß die Ergebnisse der tierquälerischen Versuche keinesfalls auf den Menschen übertragbar sind und gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Es gibt alternative Methoden, die zuverlässiger und auch wesentlich kostengünstiger sind.
Was gedenken Sie zu tun um die Praktiken der LPT wirkungsvoll zu überprüfen und ggfs. abzustellen?
Mit freundlichen Grüßen
K. W. G.
Sehr geehrter Herr G.,
mein politischer Schwerpunkt liegt in der Stadtentwicklungs-, Wohnungs- und Verkehrspolitik. Daher kenne ich mich in der Thematik, die Sie ansprechen, nicht so gut aus.
DIE LINKE setzt sich für tiergerechte und ethisch vertretbare Tierhaltung ein, und Tierschutz geht für uns einher mit einem umfassenden Umwelt- und Naturschutz.
Wir wollen eine Gesellschaft ohne Tierversuche. Zehntausende Tiere sterben jedes Jahr für die pharmazeutische und kosmetische Industrie, obwohl das schon lange nicht mehr nötig ist. Gleiches gilt für die Tiere, die zu Ausbildungszwecken von angehenden Medizinerinnen oder Medizinern getötet werden.
Für uns ist es selbstverständlich dafür Sorge zu tragen, dass die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zum Tierschutz eingehalten und kontrolliert werden. Dafür ist es notwendig, die zuständigen Behörden mit ausreichend qualifiziertem Personal auszustatten.
Zu der von Ihnen angesprochenen Firma LPT habe ich heute folgende Informationen auf der Homepage von "Lobby-pro-Tier" gefunden
http://www.lobby-pro-tier.de/lpt2011/Allgemeine-Informationen.53.0.html
"... Kurzinfo zum Tierversuchslabor in Mienenbüttel
Das Labor für Pharmakologie und Toxikologie (LPT ) in Hamburg-Neugraben, Redderweg 8, ist eines der größten Auftragslabors in Deutschland. Im Auftrag der pharmazeutischen und chemischen Industrie werden dort Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hunde, Katzen, Schweine, Fische, Vögel und Affen vergiftet.
In Neu Wulmstorf-Mienenbüttel, Oldendorfer Str. 41, betreibt das LPT ein »Labor und Sammellager für Versuchstiere«. ..."
Wenn ich es richtig verstehe, hat die Firma ihren Sitz zwar in Hamburg, betreibt ihr Labor aber in Niedersachsen (Neu-Wulmstorf). Damit könnten wir als hamburgisches Landesparlament in Fragen des Labors wenig machen.
Wenn es Ihnen recht ist, schlage ich vor, dass Sie sich ggfs. Ende Februar nochmal melden. Dann ist klar, wer sich in der neuen Fraktion DIE LINKE in der hamburgischen Bürgerschaft um den Tierschutz kümmert und sich Ihren Fragen annehmen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Sudmann