Frage an Heidrun Schmitt von Marie M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Schmitt,
Herr von Beust hat damals die Hamburger Krankenhäuser gegen den Bürgerwillen verkauft.
Die Arbeitsbedingungen heute und Bedingungen für Patienten sind abseits der Privatstationen katastrophal. Dies bestätigte mir ein Freund, der in einer Klinik vergangenes Jahr seinen Zivildienst abgeleistet hat. Ich sprach mit ihm über das Thema und wir staßen z.B. bei http://www.qype.com/place/30213-Asklepios-Klinik-Barmbek-Hamburg# auch auf Mitarbeiterbewertungen, sehr interessant ist die vom 04.02.2012. Er bestätigte mir genau diese Situationen, sprich unhaltbare Zustände für die Mitarbeiter und Patienten.
Patienten auf den Fluren über mehrere Tage und das immer, wegen Überbelegung. Fast alle Abteilungen sind an Tochter-, Sub- und unternehmenseigene Leihfirmen ausgelagert worden. Einen interessanten Artikel finden Sie hier im Stern ( http://www.stern.de/wirtschaft/news/unternehmen/lohndumping-mit-zeitarbeit-das-prinzip-schlecker-1535885.html ). Dort heißt es zu Recht "Asklepios der Schlecker unter den Klinikbetreibern".
Versuche gegen diese Praxis vorzugehen und offizielle Daten von Asklepios zu bekommen (z.B. Drs. 19/4615) scheitern daran, das ein Eingriff in die Geschäfte durch den Sensat vertraglich wohl ausgeschlossen wurden. Asklepios selbst verhindert stadttdessen mit Erfolg die Gründung von Betriebsräten in den genannten Firmen.
Meine Frage: Wäre statt einem Rückkauf der Stromnetze nicht ein Rückkauf der Krankenhäuser sinnvoller? Halten Sie einen Rückkauf für sinnvoll und praktikabel? Was werden Sie machen um die Arbeitspraktiken welche von Asklepios durchgeführt werden zu unterbinden?
Viele Grüße
M. Meyer
Sehr geehrte Frau Meyer,
vielen Dank für Ihre Frage. Die GAL war damals gegen den Verkauf der Krankenhäuser. Die SPD hatte in ihrem Regierungsprogramm zu Beginn der 20 Wahlperiode versprochen, über die Minderheitsbeteiligung der Stadt (25,1%) Einfluss auf die Bedingungen bei Asklepios zu nehmen. Ein Weg, der bisher offenbar nicht von Erfolg gekrönt ist, wie auch meine parlamentarische Anfrage (20/1555) gezeigt hat. Ich werde hier auch zukünftig nachhaken und vom Senat die Einhaltung seiner Versprechen auf diesem Gebiet einfordern. Ein Rückkauf der Krankenhäuser ist derzeit meiner Einschätzung nach nicht durchführbar. Umso wichtiger ist es, dass der Senat die wenigen verbliebenen Möglichkeiten nutzt, um sich für faire Arbeitsbedingungen und eine gute Versorgung einzusetzen.
Mit besten Grüßen
Heidrun Schmitt