Frage an Hediye Erdem von Peter R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Erdem,
Ich stelle Ihnen mal andersherum die Frage würde für mich als Deutscher für die Integration in der Türkei genauso viel getan wie in Deutschland? oder liegt es nicht an der Einwanderungsperson sich selbst zu Intregieren? ich lebe überwiegend in Österreich dort tut niemand etwas für meine Intregation, ich müss mich den Menschen dort selbst anpassen.
Sehr geehrter Peter Roßband,
vielen Dank für ihre Anfrage. Natürlich liegt es in der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, sich zu integrieren. Aber als Sozialdemokratin vertrete ich die Meinung, dass die Politik dafür die Rahmenbedingungen schaffen muss. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich jedes Einwanderungsland den speziellen Herausforderungen der Migration stellen muss. Meines Erachtens haben wir uns viel zu lange in dem Irrglauben bewogen, die Probleme würden sich von selbst erledigen, wenn die Kinder der Migrantinnen und Migranten in die Schule kommen. Die PISA Ergebnisse und andere Untersuchungen belegen das Gegenteil.
Als Beispiel: Wenn 40 Prozent aller in Berlin lebenden Personen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund haben, müssen wir in Kindertagesstätten und Schulen dafür sorgen, dass diese Kinder und Jugendlichen ihrem Bedarf entsprechend gefördert werden, damit sie eine Chance auf einen erfolgreichen Schulabschluss haben. Wir können uns es einfach nicht leisten, dass so viele Menschen ohne Chancen auf dem Arbeitsmarkt bleiben. Migrantinnen und Migranten haben ein Recht auf Teilhabe und Mitsprache in unserer Gesellschaft, genauso wie sie durch Zahlen von Steuern und Beiträge zur Sozialversicherung ihren bürgerschaftlichen Pflichten nachkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Hediye Erdem