Harald Wolf
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Frage von Jürgen A. •

Frage an Harald Wolf von Jürgen A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wolf!
Seit Jahrzehnten habe ich den Eindruck dass in der Politik - vor allem vor Wahlen - von vielen Kandidaten das Blaue vom Himmel gesagt wird.
Wäre es nicht sinnvoll, dass Bürger durch entsprechende Wetten mehr Redlichkeit in die Aussagen bringen könnten?
Zwar sagt der Volksmund "Wer Lust hat zum Wetten, hat Lust zum Betrügen", doch habe ich oft feststellen können, dass allein die Frage: "Wie viel ist Ihnen Ihre Meinung eigentlich wert?" entweder das Gesprächsniveau heben konnte oder die Diskussion stark verkürzte.
Wie könnten dadurch auch Parlamentsdebatten gewinnen!
Natürlich ist mir klar, dass manche Fragen einen zu großen Zeithorizont haben bzw. zu komplex sind und der Wetteinsatz auch die Möglichkeiten des Gegenübers berücksichtigen müsste, da sonst keiner eine Wette von Bill Gates halten könnte.
Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?
Warum lehnen Sie ihn ab bzw. bei positiver Antwort:
Sollten Politiker Ihren Wetteinsatz auch wie die Bürger privat leisten oder dazu Partei- bzw. Steuergelder einsetzen dürfen?
Ich bin auf Ihre Antwort gespannt!
Mit freundlichen Grüßen Jürgen Aufermann

Harald Wolf
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Aufermann,

Wahlkämpfe werden oft mit verbal harten Bandagen ausgetragen. In jedem Falle aber hat jeder Politiker und jede Politikerin für seine oder ihre Aussagen und Versprechen im Wahlkampf gerade zu stehen. Als quasi-Wetteinsatz stehen da ihr guter Name und ihr Ruf als seriöse PolitikerInnen. Diese halte ich für wertvoller als jeder Wetteinsatz. Politik ist kein Spiel, auch wenn sich manche Kabarettisten daran erfreuen.

Ich halte es so, dass ich verspreche , was ich sicher einlösen kann und das erkläre oder fordere, wofür ich mich mit aller Kraft einsetzen will.

Selbstverständlich ist es originäre Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger, die PolitikerInnen an ihre Wahlversprechen zu erinnen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Wolf