Frage an Harald Wolf von Jörg U. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Wolf, wie stehen Sie zum Konflickt um das Coppi-Gymnasium?
Sehr geehrter Herr Ude,
das Coppi-Gymnasium hat ein besonderes Profil und trägt einen großen Namen.. Beides - Profil und Namen wollen wir erhalten. Das heißt aber nicht, dass die Schule in der jetzigen Form und am jetzigen Ort unverändert weiter bestehen muss.
Ich halte den geplanten Zusammenschluss des Coppi-Gymnasiums mit dem Kant-Gymnasium für vernünftig, wenn die besonderen Profile der Schulen erhalten bleiben. In den letzten Jahren sind die Schülerzahlen dramatisch gesunken - um noch einen interessante, mehrzügige und mit breite Angebot operierende Schule zu ermöglichen, brauchen wir die Zusammenlegung..
Dabei sollen die Schulprofile – Musik und auch Spanisch – in der neuen Schule integriert werden. Das ist erheblich besser als eine der beiden Schulen zu schließen. Entscheidend ist, dass bei den Veränderungen die Schullandschaft mit ihren künstlerischen, sprachbezogenen und technischen Profilausrichtungen für den Bezirk langfristig erhalten werden kann. Über die Namensfrage können letztlich die Schulgremien entscheiden. Auch dabei gibt es Kompromissideen, um den Traditionen beider Schulen gerecht zu werden.
Nach meinem Eindruck – und auch nach Bewertung des Oberverwaltungsgerichts Berlin – hat es hier eine sehr umfassende Abwägung und eine Einbeziehung aller betroffenen Gremien in den Entscheidungsprozess des Bezirksamtes gegeben.
Ich weiß um die Probleme, die bei Veränderungen immer wieder auftauchen. Gleichwohl gibt es in allen gesellschaftlichen Sphären immer wieder Veränderungsdruck, dem sich die Beteiligten stellen müssen. Wenn die auftretenden Konflikte in dem Entscheidungsprozess von den betroffenen Akteuren thematisiert werden und die von der Mehrheit getragene, möglichst Problem minimierende und insgesamt zukunftsträchtigste Lösung gefunden wird, so ist dem nur zuzustimmen. Dabei geht es meist nicht um Stillstand oder ein Ideal, sondern um ein Optimum.
Das Bezirksamt und die BVV haben mehrheitlich Entscheidungen getroffen und diese begründet. Ich sehe es als Zeichen der Souveränität und des Vertrauens in die hier zugrunde liegenden Entscheidungsgründe, wenn nun die Bürger des Bezirks in einem demokratischen Akt alternativ über die Vorlage der BVV und die Position der Kritiker abstimmen können. Das wird die weitere Entwicklung ausreichend demokratisch legitimieren.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Wolf