Frage an Harald Wolf von Jürgen N. bezüglich Wirtschaft
Guten Tag Herr Wolf!
Ich möchte von Ihnen gern wissen, wie sie zur Ansiedlung eines GLOBUS-Marktes in Lichtenberg stehen (neben dem GLOBUS-Baumarkt).
Ich bin Neu-Berliner, habe davor über 30 Jahre lang im Saarland gelebt und damit die dortigen GLOBUS-Märkte bestens kennen gelernt. Ich bedauere es, dass es einen solchen Markt nicht in Berlin gibt - nicht aus Nostalgie, sondern weil ich den Eindruck habe, dass die Berliner gar nicht wissen, welches qualifizierte Einkaufsangebot ihnen damit vorenthalten wird.
Die von den "Gegnern" dieses Projektes bisher vorgebrachten Argumente liegen total neben der Realität. Meines Erachtens hat keiner aus der "Ablehner-Front" jemals einen GLOBUS-Markt im Original gesehen. Sonst würde er/sie sofort einer entsprechenden Ansiedlung zustimmen.
Wäre schön, wenn ich bei Ihnen in diesem Punkt "offene Türen einrennen würde".
MfG
Jürgen Narr
Sehr geehrter Herr Narr,
vielen Dank für ihre Frage.
Das Ansinnen ist stets von Senat und Bezirk abgelehnt worden: falscher Standort, zu überdimensioniert und mit dem von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossenen Konzept für Einkaufszentren und den gewachsenen Einzelhandel nicht vereinbar. Und dabei ging es nicht um die Firma aus dem Saarland, die würden wir gern in Berlin haben. Es ging immer und allein um den falschen Standort und die unverträgliche Dimension. Auch kein anderer dürfte dort so etwas bauen.
Planungsrechtlich war und ist es nicht möglich, so an der Landsberger Allee zu genehmigen: Der gemeinsame Landesentwicklungsplan von Berlin und Brandenburg regelt die Ansiedlung von Einkaufszentren prinzipiell. Nur ausnahmsweise sind an solchen Orten wie der Landsberger Allee bis 5.000 m² möglich. Maßgeblich dafür ist aber ein - bezirkliches - Zentrenkonzept bzw. die Lage in einem wohngebietsbezogenen Versorgungsbereich. Das Projekt sollte erst 11.000 m², später immer noch 8400 m² umfassen und der Standort ist eben nicht im bezirklichen Zentrenkonzept genannt, so dass auch 5.000 m² nicht zulässig sind.
Fakt ist weiterhin, dass ein Bürgerentscheid für ein solches Kaufhaus im März 2010 gescheitert ist. Zum Einen hatten weniger als 10% der Wahlberechtigten ein entsprechendes Interesse und vor allem: die deutliche Mehrheit sprach sich gegen die Ansiedlung aus.
Unabhängig davon, wie man nun die Argumente der "Gegner" bewerten mag, diese Realität sollten wir schon wahrnehmen.
Mit freundlichem Gruß
Harald Wolf