Frage an Harald Weinberg von Herbert B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Weinberg,
in vielen anderen Ländern hat man erkannt, dass die Homöopathie ein Irrweg im Gesundheitswesen ist. Mittlerweile ist dies auch der aktuelle Stand der Wissenschaft. Im Zuge dieser Diskussion wird auch bei uns politisch darüber diskutiert, ob die Krankenkassen weiterhin Zuschüsse für homöopathische Heilbehandlungen erstatten dürfen. Sie haben wohl dabei öffentlich die Meinung vertreten, die Kosten für die Krankenkassen seien dafür verschwindend gering und deshalb sei eine solche Diskussion überflüssig. Dazu habe ich zwei Fragen an Sie:
Wenn Sie öffentlich sagen, dass die Mittel für Homöopathie verschwinden gering sind , ist Ihnen auch sicher lich der Betrag über die Höhe der Zuschüsse in 2018 bekannt. Wie hoch ist dieser Betrag.
Sind Sie der Meinung dass Krankenkassen Geld für unwirksame Heilmethoden verschwenden dürfen.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage! Bezüglich meiner Äußerungen: Ich bin strikt dagegen, dass Homöopathie in den Leistungskatalog der allgemein erstattungsfähigen Medikamente aufgenommen wird. Wenn überhaupt daran zu denken wäre, dann müssten die entsprechenden Medikamente die gleiche Prozedur der Wirksamkeitsüberprüfung gemäß dem AMNOG durchlaufen wie andere Medikamente auch. Bisher sind sie nicht Bestandteil des Leistungskatalogs sondern werden von mehreren Kassen im Rahmen ihrer Satzungsleistungen angeboten. Nur darauf bezog sich meine Aussage und nur darauf konnten Sie sich beziehen. Da es auch Kassen gibt, die Homöopathie nicht als Satzungsleistung erstatten, kann sich jeder Versicherte im Zuge eines Kassenwechsels entscheiden, ob er dies unterstützt oder nicht.
Bezüglich der Höhe der Ausgaben: Es gibt keine genauen Angaben für die Ausgaben für Homöopathie bei den Kassen, die das anbieten. Häufig werden nur Ausgaben für "Naturheilverfahren" angegeben, wenn überhaupt. Spahn hat in einer FB-Livesendung von 20 Millionen Euro gesprochen, aber ohne Quelle. Andere sprechen von 120 Millionen Euro, aber ebenfalls ohne Quelle. Beides wäre in Relation zu setzen zu den Gesamtausgaben der Kassen (2018 etwa 226 Mrd. Euro) oder den Gesamtausgaben für Arzneimittel (2018 etwa 39 Mrd. Euro).
Dieser Zeit-Artikel spricht von 0.003% für Homöopathie von den Gesamtausgaben und von etwa 80 der noch 134 Kassen, die das erstatten:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/homoeopathie-medikamente-krankenkassen-leistungen-kunden-wettbewerb/seite-2
Mit freundlichen Grüßen
Harald Weinberg