Frage an Harald Moritz von Uwe B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Moritz,
was unternehmen die Grünen in Treptow-Köpenick zur Vermittlung von arbeitslosen Akademikern, bzw. erwerbslosen Künstlern die Alg.-II beziehen auf dem Ersten Arbeitsmarkt?
Das Bündnis für Wirtschaft und Arbeit bietet lediglich gering qualifizierten Bürgen Beschäftigungsmöglichkeiten an. Durch das Jobcenter können keine Stellen nachgewiesen werden.
Mit freundlichen Grüßen
ein Wähler
Sehr geehrter Herr Bönning,
eine spezielle Antwort aus Treptow-Köpenicker Sicht habe ich nicht, ich denke hier kann es nur eine Antwort für die gesamte Stadt geben. Auch die Vermittlung von arbeitslosen Akademikern und Künstlern ist ein so breit gefächertes Feld, dass ich hier nur allgemein antworten kann. Erst einmal muss die Betreuung durch die Jobcenter verbessert werden. Gerade in Berlin, wo fast 20 Prozent der Bevölkerung auf Leistungen der Jobcenter angewiesen sind, brauchen wir Jobcenter mit einer erheblich verbesserten Kundenorientierung, die kompetent und fair betreuen und beraten, wo Erwerblose passgenaue Bildungs- und Qualifizierungsangebote und Vermittlung in Arbeit bekommen.
Für die Beschäftigten der Jobcenter sind regelmäßige Fortbildungen, z.B. fachlich und interkulturell, unabdingbar.
Wir haben im Zuge der Jobcenter-Reform immer wieder gefordert, dass Berlin eine grundsätzliche Neuausrichtung der Jobcenter mit deutlich mehr Einfluss für die Landes- und Bezirksebene braucht. Grüne Arbeitsmarktpolitik beinhaltet einerseits eine gesamtstädtisch Gestaltung, ist eine soziale und regional verankerte Politik -mit den Akteuren vor Ort und vor allem mit den Bezirken.
Eingliederungschancen verbessern
Das Instrument der Positivliste hat sich nicht bewährt, deshalb wollen wir sie abschaffen. Das Ziel der Verbesserung der Eingliederungschancen Langzeiterwerbsloser wird durch die Arbeitsmarktferne der Positivliste konterkariert. Die Positivliste schränkt den Ideereichtum und die Flexibilität der Maßnahmen ein. Notwendig sind individuell sinnvolle und auf Integration ausgerichtete Arbeitsmöglichkeiten.
Qualifizierung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels
Die Steigerung des Bildungs- und Qualifizierungsniveaus muss ein zentrales Ziel der Berliner Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik sein. Dazu müssen die Tätigkeitsfelder, in denen künftig Arbeitskräfte gesucht werden, rechtzeitig identifiziert werden. Darauf muss die Ausbildungs- und Weiterbildungspolitik ausgerichtet werden. Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit von Senat mit den Kammern und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit erforderlich.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Moritz