Frage an Harald Kühn von Raphael W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Kühn,
Der Bayerische Rundfunk berichtete am 13.2.2020:
"Der Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag hat die Mittel für eine Homöopathie-Studie verdoppelt. Statt bislang 400.000 Euro sind nun 800.000 Euro für die Untersuchung vorgesehen" [1]
Ich lese den Antrag Ihrer Fraktion (Drucksache 18/6127 [2]) so, dass nur insgesamt 400.000 Euro für die Studie bereitgestellt werden, und nicht zusätzlich.
Meine Fragen an Sie als Berichterstatter zu diesem Antrag wären:
a) Mit welcher Summe wird die o.g. Homöopathie-Studie insgesamt finanziert?
b) Wie wurde der Finanzbedarf ermittelt?
c) Falls die Summe auf 800.000 Euro erhöht wurde, weshalb?
Mit freundlichen Grüßen
Raphael Wimmer
[1] https://www.br.de/nachrichten/bayern/homoeopathie-landtag-verdoppelt-gelder-fuer-studie,RqOlJXP
[2] https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000004000/0000004336.pdf
Sehr geehrter Herr W.,
im Auftrag von Herrn Kühn darf ich Ihnen für Ihre Anfrage danken und Folgendes mitteilen.
Zu a)
Der Begriff der Homöopathie-Studie ist irreführend. Richtigerweise handelt es sich um eine Studie zu einem reduzierten Antibiotikaeinsatz.
Nach Auffassung des Arbeitskreises „Gesundheit und Pflege“ der CSU-Landtagsfraktion könnten 2050 an Infektionen mehr Menschen sterben als an Krebs. Darum ist es sehr wichtig, Antibiotika-Resistenzen zu verhindern.
Laut diesem Arbeitskreis ist es Ziel der Studie, zu untersuchen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich realisiert werden kann. Dabei soll auch und insbesondere die Rolle alternativmedizinischer Methoden in den Blick genommen werden. Auch soll in diesem Zusammenhang eine mögliche positive Rolle von ggf. ergänzend verabreichten homöopathischen Präparaten beleuchtet werden.
Hierfür stehen Mittel von bis zu 800.000 Euro zur Verfügung.
Zu b und c)
Die Mittel sind nach Auffassung des Arbeitskreises „Gesundheit und Pflege“ der CSU-Landtagsfraktion nötig, um eine sachgerechte Untersuchung zu ermöglichen. Ob die 800.000 Euro zur Gänze benötigt werden, steht derzeit noch nicht fest. Hinsichtlich der Durchführung der Studie wird sich das Gesundheitsministerium eng mit dem Wissenschaftsministerium abstimmen. Nach Aussage des Gesundheitsministeriums werden eingehende Forschungsanträge gemäß den aktuellen Wissenschaftsstandards sorgfältig geprüft und bewertet. Dies beinhaltet auch die Überprüfung des geplanten Studiendesigns einschließlich der Kosten und der ethischen Aspekte.
Wir hoffen, Ihnen weitergeholfen zu haben und stehen für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Diehm
Büroleiter