Frage an Harald Krüger von Peter U. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Krüger,
wir kennen uns aus der Zeit, wo ich noch in der Harburger CDU aktiv war.
Mittlerweile habe ich den Bezirk gewechselt, bin aber der CDU treu geblieben.
Meine Frage:
Was unternimmt die CDU-Fraktion in Hamburg, um den Patientenschutz und die Patientenberatung in Hamburg zu verbessern?
Unternehmer und Unternehmensberater haben hier in Hamburg zu dem Thema einen gemeinnützigen Verein gegründet. (-> siehe http://www.FETIG.de).
Nach dem Vorbild "abgeordnetenwatch.de" entwickeln wir zur Evaluierung von Gesundheitsleistungen ebenfalls Internet-Plattformen: siehe z.B. http://www.DocWatch.de
Die Mehrheit der Bevölkerung und der Patienten wünschen sich Qualitätslisten zur Unterstützung bei der Arztwahl.
Warum aber werden unsere Aktivitäten trotz Anfragen bei verschiedenen "politischen" Stellen ignoriert und nicht unterstützt?
Wie stehen Sie zu dem Thema "Qualitätslisten" bezogen auf Hamburg?
Gruß
Peter Uhde
Sehr geehrter Herr Uhde,
vielen Dank für Ihre Frage. Patientenschutz und Patientenberatung haben in Hamburg einen hohen Stellenwert. Ich möchte hier auf die "Hamburger Erklärung" vom November 2004 hinweisen, mit der sich auf Initiative der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit sowie der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft 35 Kliniken eine Selbstverpflichtung hinsichtlich des Umganges mit Beschwerden von Patientinnen und Patienten auferlegt haben. Im Entwurf für ein neues Hamburger Krankenhausgesetz sind Patientenschutz und Beschwerdemanagement wichtige Bestandteile. Zum Entwurf für das neue Heilberufekammer-Gesetz habe ich selbst einen Antrag in der Bürgerschaft eingebracht, der den Abschluß einer Haftpflichtversicherung für Ärzte und Apotheker ausdrücklich im Gesetz unterstreicht. Diese Beispiele belegen, daß der Schutz der Patientenrechte ein wichtiges Anliegen der CDU-Gesundheitspolitik ist.
Hinsichtlich der Qualitätssicherung sind Krankenhäuser mittlerweile gesetzlich zu Qualitätsberichten verpflichtet. "Qualitätslisten" sehe ich allerdings mit einer gewissen Skepsis. Der Erfolg oder Mißerfolg ärztlicher und pflegerischer Leistungen läßt sich nicht etwa einfach durch eine Gegenüberstellung kurzfristiger Heilungsstatistiken beurteilen. Hier sind auch die langfristigen Behandlungsergebnisse von hoher Bedeutung. Spezialisierte Ärzte, die auch zu sehr schwierigen und damit leicht komplikationsbehafteten Therapien bereit sind, könnten schnell ins Hintertreffen geraten. Und schließlich muß eine wirklich aussagekräftige Qualitätsliste Krankheitsbilder und therapeutische Methoden so differenziert darstellen, daß sie für den medizinischen Laien in der Regel nur noch schwer verständlch sein wird.
Ich würde mich aber freuen, wenn Sie die Aktivitäten des von Ihnen gegründeten Vereins einmal der CDU vorstellen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Krüger