Frage an Harald Krüger von Cathrin D. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Krüger,
sind Sie der Meinung, dass die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Bundesrepublik sinnvoll vonstatten geht?
Ist es nicht vielmehr so, dass Stadtstaaten mit der Organisation von Unterkünften schon aus Platzgründen überfordert sind, aufgrund ihres Wohlstandes aber einen größeren Anteil aufnehmen müssen, als ärmere Flächenbundesländer?
Wäre es nicht sinnvoller, Flüchtlingsunterkünfte in ländlichen Gegenden zu errichten, wo die Betroffenen erst einmal zur Ruhe kommen können? Einen Teil der Kosten könnte ja weiterhin beispielsweise von Hamburg getragen werden.
Mit freundlichen Grüßen
C. D.
Sehr geehrte Frau D.,
Sie haben völlig recht, die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Deutschlands sollte neu überdacht werden. (Allerdings hat das bislang nichts mit dem Wohlstand zu tun. Grundlage ist vielmehr die Anwendung des sog. Königsteiner Schlüssels, der eigentliche die Aufteilung finanzieller Angelegenheiten zwischen den Bundesländern regeln soll.) Gerade für die Stadtstaaten ist es schwer, ausreichende Flächen für den Bau von Unterkünften zu finden. Das ist in den Flächenstaaten naturgemäß einfacher. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn Flüchtlinge auch in benachbarten Bundesländern untergebracht werden könnten; selbstverständlich gegen Erstattung der Kosten. Natürlich müßten auch hier die erforderlichen sozialen, medizinischen und schulischen Strukturen vorhanden sein. Aber das sollte in der Bundesrepublik überwiegend der Fall sein.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Krüger