Frage an Harald Krüger von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Krüger,
ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann
Sehr geehrte Frau Erdmann,
Hamburg ist, wie auch Bremen, ein Bundesland, in dem die Abgeordneten nicht Berufspolitiker sind. Der Begriff "Feierabend-Parlament" ist gleichwohl ein wenig mißverständlich, weil das politische Engagement in der Bürgerschaft sich ganz gewiß nicht auf etwa wenige Abendstunden reduziert. Trotzdem bin ich sicher, daß das Nebeneinander von beruflichem Umfeld einerseits und Abgeordneten-Tätigkeit andererseits eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen bildet. Hamburger Abgeordnete blicken stets über den Tellerrand des Rathauses hinaus; sie sind an ihrem Arbeitsplatz täglich mit der sozialen Wirklichkeit konfrontiert und erleben hier auch nicht selten ganz unmittelbar die Konsequenzen ihrer politischen Beschlüsse in der Bürgerschaft. Das schärft den Blick. Deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, daß das Hamburger Feierabend-Parlament fortbesteht.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Krüger