Wie stehen Sie zur Errichtung eines Tierversuchslabors mit über 23.000 Plätzen am Uniklinikum Augsburg, das in 2027 mit Kosten von 35 Mio € in Betrieb gehen soll? (Quelle: Ärzte gegen Tierversuche)
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Obwohl heute schon viele Fragen der Wissenschaft durch den Einsatz von Zellkulturen, computergestützte Verfahren und weitere Alternativmethoden beantwortet werden können, kann auf den Einsatz von Tieren für wissenschaftliche Zwecke - insbesondere in der medizinischen Forschung - noch nicht verzichtet werden. An der Universitätsklinik Augsburg sollen Forschungen im Hinblick auf Volkskrankheiten wie Krebs, Demenz, Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall durchgeführt werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler genießen dabei mein volles Vertrauen.
Vergleichbare Forschungseinrichtungen gibt es übrigens an allen universitätsmedizinischen Standorten in Deutschland.
Unabhängig davon setzen sich CDU/CSU seit Jahren für das Ziel ein, Tierversuche auf ein unerlässliches Maß zu beschränken.
Dazu unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft verschiedene Projekte, die zum Ziel haben, Tierversuche möglichst schnell durch alternative Methoden zu ersetzen bzw. die Anzahl verwendeter Versuchstiere zu reduzieren.
Bei der Entscheidung über die Genehmigung von Tierversuchen, wie auch im Fall der Universitätsklinik Augsburg, werden die Genehmigungsbehörden von einer Ethikkommission unterstützt. Diese Kommissionen sind sowohl mehrheitlich mit fachkundigen Veterinären, Ärzten und Naturwissenschaftlern als auch zu mindestens einem Drittel aus Vorschlagslisten von Tierschutzorganisationen besetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Durz