Frage an Hansjörg Durz von Petra W. bezüglich Verkehr
Der Kreistag Augsburg hat mit der Ansiedlung von Amazon und Co für eine enorme Zunahme des LKW-Verkehrs auf der B17 gesorgt. Bei jeder Verkehrsbehinderung wälzt sich der Verkehr nun durch die Wohngebiete, insb. durch Haunstetten und Göggingen/Inningen. Was gedenken Sie zu tun, um eine weiter Zunahme des Verkehrs zu verhindern und die Wohnbevölkerung in Augsburgs Süden zu schützen?
Sehr geehrte Frau W.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage auf meinem Profil bei abgeordnetenwatch.de. Die Ansiedlung der Logistikflächen hat ohne Frage für zusätzlichen Verkehr in der Region gesorgt. Gleichzeitig es aber auch, die damit verbundenen positiven Effekte auf den Arbeitsmarkt in der Region Augsburg zu berücksichtigen. Aber auch ohne die von Ihnen genannten Standorte auf dem Lechfeld, hätte sich die Verkehrsentwicklung kaum anders vollzogen. Zum Vergleich: Anfang der 70er Jahre (als die B17 geplant wurde), lebten rund 500.000 Menschen in der Stadt Augsburg sowie in den angrenzenden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg. Heute finden dort rund 660.000 Menschen ihre Heimat. Dies unterstreicht, welchen Boom die Region Augsburg in der Vergangenheit bereits erlebt hat. Und aktuelle Prognosen gehen nicht davon aus, dass sich dieser Trend umkehrt. Im Gegenteil: Die Region wird auch in Zukunft weiter wachsen.
Klar ist für mich, dass mit einem starken Zuzug auch die Infrastruktur mitwachsen muss. Die derzeitigen Baumaßnahmen, wie wir sie auf der B17 beobachten können, dienen vor allem dazu über Telematikanzeigen eine Verbesserung des Verkehrsflusses zu erreichen. Auch wird der Lärmschutz immer weiter verbessert, etwa durch die Verlegung des so genannten "Flüsterasphalts" oder die Ausbringung lärmmindernder Beläge im Zuge von Fahrbahnausbesserungen. Aber nicht nur die Infrastruktur an sich, auch andere Maßnahmen, wie intelligente Verkehrssteuerung, Mobilitätskonzepte und moderne, alternative Antriebe werden in Zukunft immer wichtiger, um dem ständig steigenden Mobilitätsbedürfnis unserer Gesellschaft gewachsen zu sein. Dabei spielt der technologische Fortschritt (z.B. Stichwort: Elektromobilität) für die Entlastung der Menschen sowohl von Lärm als auch Schadstoffen eine überragende Rolle. In diesem Zusammenhang ist es sehr erfreulich, dass im Rahmen des Programms "Ladeinfrastruktur" mit Unterstützung des Bundes bis Ende Mai 2018 68 weitere neue Ladestationen für Elektromobile in unserer Heimatregion in Betrieb genommen werden. Damit wird die Anzahl der Ladestationen auf mehr als 130 verdoppelt. Das sind erfreuliche Nachrichten, die mich zuversichtlich stimmen, dass wir es schaffen durch ein Bündel an Maßnahmen der Herausforderung einer Boomregion im Bereich Mobilität gerecht zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Durz, MdB