Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Cornelius M. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo Herr Pfaffmann,
als - durch die Ausbildung bedingt - Berufsschüler in München möchte ich Fragen, wie Sie zu einem erweiterten Wahlfachangebot und der Ausstattung der Schulen stehen.
Leider ist es mir trotz möglichen Fächerbefreiungen, aufgrund der Vorbildung, nicht Möglich an Wahlunterricht (z.B. Fremdsprachen) teil zu nehmen, da es dafür nicht genug Platz im Stundenplan gibt um dies für alle Fachrichtungen zu ermöglichen. Ich denke es wäre gerade auch an Berufsschulen wichtig die Allgemeinbildung der Azubis zu stärken und nicht nur sehr Fachspezifischen Unterricht zu bekommen. Das müsste ja auch im Interesse der Wirtschaft liegen!
Eine zweite Frage, die sich an Bayerischen Schulen immer wieder aufdrängt: Wieso können wir nicht mal ordentliche Tische und Stühle haben. In Firmen herrschen strikte Vorgaben zum Gesundheitschutz - gerade beim sitzen - und in den Schulen gibt es uralte, krumme und schiefe Holzstühle, auf denen man Stunden verbringen muss. Übermäßig viel Sport oder anderer Ausgleich findet ja ebenfalls nicht statt.
Ist es nicht auch an der Zeit, neben mehr Lehrern, auch die Schulen technisch besser auszustatten um den Schulalltag angenehmer zu gestalten?
Mit freundlichen Grüßen,
Cornelius Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
gerne versuche ich, Ihre Fragen zu beantworten. Sie haben natürlich recht, wenn Sie schreiben, dass es auch in der Berufsschule die Möglichkeit geben sollte, ein breites Angebot von Wahlunterichten zu nutzen. Gerade heute, wo viele Arbeitgeber spezialisierte Arbeitnehmer mit einem breiten Spektrum an Fähigkeiten wünschen, muss es möglich sein, diesen Anforderungen schon in der Ausbildung möglichst gut nachzukommen. Insofern wäre eine Überarbeitung bzw. Anpassung der Berufsschullehrpläne auf jeden Fall mal eine Untersuchung wert, wobei mir natürlich klar ist, dass da sehr viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen.
Was die Frage der Ausstattung angeht, so sehe ich es grundsätzlich schon auch so, dass die Ausstattung zumindest(!) nicht "gesundheitsschädigend" sein sollte, wie Sie schreiben. Ich bin sicher, dass das im Regelfall aber auch sichergestellt ist, was Ausnahmen aber nicht ausschliesst. Erklärend, nicht entschuldigend, muss aber gesagt werden, dass für den Sachaufwand ja immer die Kommune zuständig ist. Und gerade in einer Schulstadt wie München mit zig eigenen Schulen bedeutet dies einen enormen finanziellen Aufwand. Denn Schulen müssen ja nicht nur gebaut werden, (aktuell plant die Stadt drei neue Gymnasien), sondern auch unterhalten und ggf. saniert werden. Ich weiß, dass die Stadt München jedes Jahr hunderte Millionen Euro in ihre Schulen steckt, und dennoch können nicht alle Wünsche und Bedarfe immer sofort erfüllt werden. Denken Sie nur an die technische Ausstattung mit Computern, die eigentlich alle paar Jahre schon wieder erneuert werden müsste. Aber teilen sie mir doch mit, wo die uralten, krummen und schiefen Holzstühle stehen, dann gehen wir der Sache mal nach.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Ulrich Pfaffmann,
Abgeordneter im Bayerischen Landtag