Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Eva H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Pfaffmann,
von den über 1000 neu eingestellten Lehrkräften spürt man an den Schulen unserer Kinder nur sehr wenig, eigentlich gar keine Verbesserung.
Die angestellten Lehrkräfte, deren Arbeitsverträge zum Ende jedes Schuljahres auslaufen (die Ferien werden diesen Lehrern ja nicht bezahlt) bekommen dann wieder mit dem neuen Schuljahr im September einen neuen Vertag auf Angestelltenbasis.
Bilden diese Lehrkräfte dann diese 1000 neuen Lehrer (in Wahrheit sind es aber die selben wie im vergangenen Schuljahr) und deswegen spüren die Schulen und Kinder keine Verbesserung und die vorhandenen Lehrer keine Entlastung?
Mit freundlichen Grüßen
Eva Haug
Sehr geehrte Frau Haug,
die Frage nach den Lehrerstellen ist ein sehr interessantes Thema, das jedes Schuljahr wieder für Verwirrung sorgt, - was durchaus gewollt zu sein scheint. Das Kultusministerium verkündet gerne, sie hätten 1000, 2000 oder 3000 Lehrer neu eingestellt, ohne indes zu erklären, wie viele davon entweder Ersatz für pensionierte Lehrerinnen und Lehrer sind, oder, wie Sie schreiben, wiedereingestellte Lehrer, deren Verträge im Sommer ausliefen, - was als Praxis übrigens eine Sauerei ist, - oder ob es sich wirklich um echte, neue, zusätzliche Lehrer handelt. Letzteres herauszufinden gelingt meistens erst, wenn die Haushaltszahlen vorliegen, dann kann man nachrechnen, wie viele Lehrer tatsächlich mehr eingestellt wurden, meist eben nur sehr wenige. In diesem Jahr, (Landtagswahl!!!), wurden tatsächlich neue Stellen in größerem Umfang geschaffen. Dass man davon noch nicht viel merkt, liegt u.a. daran, dass viele dieser Stellen noch nicht besetzt werden konnten, - nach jahrelanger abschreckender Personalpolitik des Kultusministeriums fehlen in einigen Bereichen schlicht die Absolventen, die man bräuchte, um alle Stellen besetzen zu können. Deshalb gilt: Vorsicht bei jeder Zahl, die aus dem Kultusministerium kommt.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Ulrich Pfaffmann