Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Ferdinand R. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Pfaffmann,
auch ich habe bisher "anders" gewählt, bin aber vor kurzem von München-Land nach Bogenhausen gezogen und für mich werden daher die Karten "neu gemischt".
Mich würde interessieren, welche Ziele Sie verfolgen um dem Thema Jugendkriminalität zu begegnen oder sehen Sie das Problem in München (und im speziellen in München Ost) ohnehin nicht? Anmerkung: Mir ist bewusst, daß München ohnehin im Vergleich eine sehr "gute" Statistik zu diesem Thema hat.
Das Wahlkampfstichwort dürfte bei allen Parteien "Überwachung" lauten.
Vielen Dank und viele Grüße
Ferdinand Reuss
Sehr geehrter Herr Reuss,
ich habe gerade eine Frage bekommen und beantwortet, die in eine ganz ähnliche Richtung zielt, was das Thema Jugendkriminalität angeht. Sie haben recht, das Thema steht in München trotz einiger spektakulärer und erschreckender Einzelfälle nicht ganz oben auf der politischen Agenda, auch weil Gott sei Dank einige Parteien schon im Kommunalwahlkampf lernen mussten, dass sich dieses Thema nicht zur Stimmungsmache eignet. Es ist wichtig, hier sachlich und ruhig heranzugehen, und dazu gehört für mich, anders als von Ihnen vermutet, nicht primär das Stichwort "Überwachung", sondern die Prävention solcher Vorkommnisse. Wenn eine Gewalttat passiert ist, muss man sie natürlich aufklären und bestrafen, für alle Beteiligten besser wäre es aber doch, wenn es gar nicht erst soweit kommen würde. Zur Prävention gehören verschiedene Bereiche wie Jugendsozialarbeit und, was aufgrund meines politischen Schwerpunkts für mich ein wichtiges Thema ist, die rechtzeitige Bildung und Ausbildung von Jugendlichen, um deren Abrutschen in Frust und Gewalt gar nicht erst geschehen zu lassen. (Vielleicht schauen Sie mal in die andere Frage rein, die ich zu diesem Thema beantwortet habe, da habe ich das etwas ausführlicher dargestellt.) Natürlich ist Bildung nicht die Lösung für alle Probleme, - so realistisch bin ich auch als Bildungspolitiker schon, - aber viele Probleme ließen sich mit einer Bildungspolitik, die allen Kindern und Jugendlichen Chancen vermittelt, schon lösen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Ulrich Pfaffmann,
Abgeordneter im Bayerischen Landtag