Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Klaus K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehen Sie das derzeitige Projekt Ganztagesgrundschulen als ausreichend an sowohl in der finanziellen als auch der Stundenzahl.
Sehr geehrter Herr Koch,
vielen Dank für Ihre Frage zu den Ganztagsgrundschulen. Das, was der Freistaat derzeit als Ganztagsgrundschule ausgibt, ist typisch dafür, wie sich die CSU-Staatsregierung aus der Verantwortung stiehlt, aber gleichzeitig mit Schlagworten ("Ganztagsschule") Handeln vortäuscht. Der Unterschied zwischen einer Halbtagsgrundschule und einer Ganztagsgrundschule nach CSU-Modell besteht in genau zwölf Lehrerwochenstunden und 3000 Euro Geldmitteln für ein gesamtes Schuljahr! Die Lehrerstunden reichen nicht aus, um damit ein echtes Ganztagsangebot anbieten zu können, und die 3000 Euro reichen auch nicht aus, um die fehlenden Betreuungsstunden "einkaufen" zu können. Das ganze ist also eine Mogelpackung. Die bestehenden Ganztagsgrundschulen in Bayern - ganze 40 Stück! - zeigen, dass es nur mit viel Engagement der Lehrer, der Eltern und örtlicher Ehrenamtlicher haöbwegs gelingt, an der Ganztagsgrundschule tatsächlich ganztags etwas anzubieten. Im Vergleich, die Hauptschule bekommt für ihren Ganztagsbetrieb 19 Lehrerstunden dazu, obwohl der Halbtagslehrplan bereits mehr Wochenstunden enthält, und selbst das ist noch zu wenig.
Fazit: Die Schulen brauchen für einen echten Ganztagsbetrieb bis ca. 16.00 Uhr mehr Personalstunden für Lehrer, Sozialpädagogen u.ä., und mehr Gelder, um z.B. mit örtlichen Vereinen Kooperationen eingehen zu können. Dafür werde ich mich auch weiterhin einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Ulrich Pfaffmann,
Abgeordneter im Bayerischen Landtag