Frage an Hans-Ulrich Pfaffmann von Peter B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Brugger,

diese Plakate der CSU sind mir auch aufgefallen. Wenn es nicht für die betroffenen Kinder und Familien so dramatische Folgen hätte, dass die CSU in der Bildungspolitik nichts auf die Reihe bekommt, könnte man das Plakat ja mit Humor nehmen. Aber so ist es schon fast eine Frechheit, als CSU mit so einem Plakat an die Öffentlichkeit zu gehen. All das, was da gefordert wird, hätten wir in Bayern schon lange haben können, - wenn die CSU die vielen Anträge der SPD im Landtag zu Ganztagsschulen, zur Einstellung von mehr Lehrern, zur besseren Förderung von Kindern und Jugendlichen und vielen anderen Themen mit unterstützt hätte, anstatt sie jedes Mal abzulehnen. Jetzt vor der Wahl diese Parolen auszugeben, wird die Menschen aber nicht täuschen, die lassen sich von der CSU nicht für dumm verkaufen, da bin ich ganz sicher.

Was Ihre Frage angeht, wie lange es dauern würde, bis echte Reformen greifen würden, sage ich Ihnen folgendes: Im Falle eines Wahlsieges werden wir sofort eine, - übrigens gegenfinanzierte - Ausweitung des Staatshaushaltes um eine Milliarde Euro für Bildung beschließen. Wir können sofort anfangen, die dringend benötigten Lehrer einzustellen, um die Klassen zu verkleinern, Unterrichtsausfall zu vermeiden und Schüler besser individuell zu fördern. Der Einstieg in eine bayernweite bedarfsorientierte echte Ganztagsschule, also überall dort, wo Eltern dies wünschen, kann ebenfalls sofort beginnen, vielerorts sind die nötigen Räumlichkeiten für Mittagsbetreuung bereits vorhanden, wir brauchen nur das Personal. Andere Dinge brauchen natürlich mehr Zeit und eine gewisse Vorbereitung: Längere gemeinsame Schulzeiten, Abschaffung des Übertrittszeugnis, moderne Lehrpläne, das sind Dinge, die wir in Absprache mit den Schulen, mit Eltern und Lehrern umsetzen werden.

Aber alles in allem wäre es sehr wohl möglich, schon in einer Legislaturperiode wesentliche Dinge hin zu einer guten Schule in Bayern in Gang zu setzen. Unterstützen Sie uns dabei!

Mit freundlichen Grüßen,

Hans-Ulrich Pfaffmann