Frage an Hans Peter Thul von Michael L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Thul,
mich würde Ihre persönliche Meinung zu dem Thema Paintball-Verbot interessieren.
Was denken Sie über dieses Verbot?
Wo liegt, Ihrer Meinung nach, der entscheidende Unterschied zum Fechtsport, der ein Verbot dieses Sports unnötig macht?
Mit freundlichen Grüßen,
Linke
Sehr geehrter Herr Linke,
ich kann den Reiz des Paintball-"Spiels" nicht nachvollziehen. Das Töten von Menschen wird durch Beschuss mit Farbkugeln realistisch simuliert. Das Ballerspiel wird vom PC ein gefährliches Stück in die Realität transferiert. Das war schon vor dem Amoklauf in Winnenden nicht lustig und erscheint mir im Licht der jüngsten schrecklichen Ereignisse mit Verlaub als ziemlich krank. Hans-Peter Uhl, der innenpolitische Sprecher meiner Fraktion hat es auf den Punkt gebracht: "Wir sind uns mit der SPD einig, dass diese Spiele menschenverachtend sind", so Uhl.
Diese persönliche Wertvorstellung teile ich mit vielen Kolleginnen und Kollegen der Koalitionsfraktionen - sie müssen jedoch nicht zwangsläufig in ein Verbot münden. Ein mögliches Szenario ist ein gemeinsamer Entschließungsantrag der Fraktionen von SPD und CDU/CSU, der eine Überprüfung des Gefahrenpotenzials des Paintball-"Spiels" in Auftrag gibt. Danach kann dann anhand der Ergebnisse über ein mögliches Verbot entschieden werden.
Mit dem Fechtsport, einer olympischen Disziplin, hat stumpfsinnige Paintball-Ballerei rein gar nichts zu tun.
Mit besten Grüßen
Hans Peter Thul