Frage an Hans-Peter Bartels von Malte A. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Bartels,
ich möchte von Ihnen wissen, wie sich Ihre persönliche Position in der innerparteilichen Diskussion um das Verhältnis der SPD zur Partei "Die Linke" kennzeichnen lässt und ob Sie es für richtig halten, die noch kurz vor den Wahlen eindeutigen Positionen innerhalb Ihrer Parteiführung im Zuge der aktuellen Wahlergebnisse und deren Konsequenzen für mögliche Regierungsbildungen zu überdenken?
Ich frage deshalb, weil die Position der SPD zur "Linken" einen nicht unerheblichen Einfluss auf meine Wahlentscheidung hat und ich es generell für bedenklich erachte, wenn Politiker unabhängig von Ihrer politischen Herkunft vor Wahlen abgegebene Äusserungen und Haltungen danach so nicht mehr vertreten, nur weil es nun machtpolitisch opportun scheint.
Hinzukommend interessiert mich Ihre Ansicht zur Frage möglicher Koalitionen nach der nächsten Bundestagswahl (wann auch immer die dann stattfinden wird ;-) ), in welchen Koalitionen halten sie eine Beteiligung der SPD für möglich und welche politischen Bündnisse lehnen Sie derzeit ab?
Mit freundlichen Grüssen aus Ihrem Wahlkreis verbleibend und auf Ihre Antworten gespannt
Ihr Malte Asmussen
Sehr geehrter Herr Asmussen,
vielen Dank für Ihre Fragen zur innerparteilichen Diskussion zum Verhältnis der SPD zur Linkspartei.
Ich teile Ihren Ärger über das unglückliche Taktieren im Vorfeld der Hamburger Wahlen. Aber wir müssen schon sehen, dass die Lage nach den drei Landtagswahlen für alle Parteien nicht einfacher geworden ist, nicht nur für die SPD. Allerdings halte ich es momentan schwer für möglich, mit der Linkspartei in den alten Bundesländern zu koalieren. Die West-Linke ist - wie 1980 die Grünen, wenn auch weniger sympathisch - von Sektierern, Parteiwechslern und "Wer-hat-uns-verraten"-Kollegen geprägt. Mit ihnen lässt sich heute wohl keine verantwortungsvolle Regierungsarbeit verabreden. Das kann sich in den nächsten Jahren ändern, aber noch spricht praktisch so vieles gegen Bündnisse mit den Linkspopulisten, auch und insbesondere auf Bundesebene. Mein favorisiertes Mehrheitsbündnis wäre dann Rot-Grün.
Auf meiner Homepage finden Sie ein - etwas längeres - Papier, in dem ich die Lage nach den Landtagswahlen betrachte ( http://www.hans-peter-bartels.de/ ).
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Bartels