Frage an Hans-Peter Bartels von Jan S. bezüglich Kultur
Guten Tag Dr. Bartels,
mein Name ist Jan Schlegel, SPD-Mitglied, Student der CAU (Skandinavistik und Geschichte) und ich bin natürlich neben meines Studiums auch mal abends in Kneipen und Diskotheken unterwegs. Da ich aber auch selber Musiker bin, betrifft mich das auch.
Wieso zur Hölle kann die GEMA Gelder für Kinder im Kindergarten nehmen, die z.B. You are my sunshine singen?
Ich bitte Sie als Abgeordneter und Parteigenosse ein Referendum in den dafür zuständigen Ausschuss zu bringen, so dass der GEMA-Wahnsinn ein Ende nimmt. Schon mal drüber nachgedacht, dass die Umsatzeinbußen aller musikalischen Veranstaltungen (die sich durch die neue GEMA-Regelung in die Billiardenhöe erlaufen dürfte) sich schnell auf das BIP und die Steuereinnahmen niederschlagen würden? Ich hoffe ja.
In der Hoffnung, dass es was nütze,
MfG
J. Schlegel
Sehr geehrter Herr Schlegel,
vielen Dank für Ihre Fragen zu den Gema-Gebühren.
Ich teile Ihre Sorge, dass die neuen Tarife zu Problemen führen können. Deshalb hoffe ich, dass das von der Gema (die übrigens keine staatliche Stelle ist, sondern eine privatrechtliche Vereinigung) beim Deutschen Patent- und Markenamt initiierte Schiedsverfahren, welchem die Bundesvereinigung der Musikveranstalter zugestimmt hat, bei der Angemessenheit der neuen Veranstaltungstarife erfolgreich ist und ein vernünftiger Kompromiss für alle Beteiligten ausgehandelt wird. Die Gema ist nach eigenen Angaben inzwischen bereits mit zahlreichen Verbänden (z.B. Karnevals-, Schützen- und Sportverbänden) in Verhandlungen über Gesamtverträge eingetreten, um insbesondere Gebührenexplosionen für Stadtfeste, Bürger- und Schützenfeste, Karnevalsumzüge etc. zu vermeiden. Dies sollte auch Kindergärten sowie Kultur- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit einschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Bartels