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Hans-Peter Bartels
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Hans-Peter Bartels von Gerhard R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Dr. Bartels,

im SPIEGEL Nr. 36 vom 5.9.11 gab es auf Seite 14 unter der Überschrift "AUSLANDSEINSÄTZE Viele Suizide” einen Artikel mit folgendem Inhalt:

"Jeder fünfte bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr gestorbene Soldat hat sich selbst umgebracht. Seit Beginn der Auslandsmissionen vor fast 20 Jahren haben demnach 19 deutsche Soldaten Selbstmord begangen, während die Bundeswehr in diesem Zeitraum insgesamt 99 Tote zu beklagen hatte. Dies geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Bartels hervor. Elf Soldaten starben eines natürlichen Todes”.

Es gab also wesentlich mehr Selbstmorde als natürliche Todesfälle.
Ist meine Vermutung richtig, dass posttraumatische Erkrankungen(PTBS) mitursächlich für Selbstmorde sind?

Sind Bundeswehroffiziere bei Vorträgen in den Schulen verpflichtet,
auch auf mögliche gesundheitliche Folgen von Auslandseinsätzen wie PTBS und
mehr Selbstmordfälle hinzuweisen?
Falls ja: Können Eltern sich darauf verlassen, dass solche Hinweise nicht unterbleiben?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Spiegel-Meldung vom 5. September.

Die Auflistung des Verteidigungsministeriums über im Auslandseinsatz umgekommene Soldaten beinhaltet zwar ihre Todesart, jedoch keine Hinweise auf die Ursachen, die etwa zum jeweiligen Suizid geführt haben könnten. Was auch immer sehr schwierig sein dürfte. Ihre Annahme, dass es mehr Selbstmorde als natürliche Todesfälle gab, ist richtig (19 Suizide, 11 natürliche Tode), jedoch ist zu beachten, dass aufgrund des Alters und des überprüften Gesundheitszustandes der Soldaten im Auslandseinsatz der „natürliche Tod“ besonders unwahrscheinlich ist.

Aufgabe der Jugendoffiziere der Bundeswehr ist es, den Schülern sicherheitspolitische Zusammenhänge, etwa bei Auslandseinsätzen, zu erläutern. Entgegen einem durchaus verbreiteten Irrglauben, sollen Jugendoffiziere nicht freiwillig Wehrdienstleistende oder Zeitsoldaten rekrutieren. Selbstverständlich kann bei den sicherheitspolitischen Vorträgen auch PTBS thematisiert werden.

Der Lehrer kann im Übrigen frei wählen, wozu der Offizier referieren soll, schließlich muss es in das Konzept des Unterrichts passen. Außerdem können in der Diskussion, die sich üblicherweise an den Besuch des Jugendoffiziers anschließt, Fragen zu dieser Problematik gestellt werden.

Beste Grüße
Hans-Peter Bartels