Frage an Hans-Peter Bartels von Felix B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Bartels,
Danke für Ihre schnelle Antwort auf meine Frage.
Ihre Kritik an meiner Wortwahl kann ich gut nachvollziehen und möchte mich entschuldigen, ich habe mich unklar ausgedrückt: ich finde die Bundeswehr keinesfalls "fragwürdig" und spreche ihr auch nicht ihre demokratische Legitimation ab.
Ich finde allerdings, dass es Aufgabenbereiche gibt, die die Bundeswehr zu erfüllen hat, nämlich Verteidigung und militärische Aufgaben. Aufgaben, die mit Bildung zu tun haben, fallen meiner Ansicht nach in andere Zuständigkeiten.
Daher befriedigt mich auch Ihre Antwort leider nicht. Abgesehen davon, dass die Entscheidung des BVerfG in einem völlig anderen Zusammenhang (nämlich Wahlwerbung durch Regierungsorgane) steht, kann ich darin keine Antwort erkennen. Die Bundeswehr ist weder "Regierung" oder ein Organ derselben, noch "gesetzgebende Körperschaft", daher sehe ich den Bezug des Zitats zu meiner Frage nicht.
Außerdem widersprechen Sie ja damit dem Jugendoffizier, dem es (wie in meiner Frage erläutert) offenbar wichtig war, festzustellen, dass POL&IS mit Öffentlichkeitsarbeit/Werbung für die Bundeswehr nichts zu tun hat.
Ich kann meine Frage also nur wiederholen: Welche Vorteile hat es, diese Art Öffentlichkeits- oder Bildungsarbeit von der Bundeswehr durchführen zu lassen und was spräche dagegen, sie von extra dafür eingerichteten Organisationen wie der bpb durchführen zu lassen?
In der Hoffnung auf eine ausführlichere und differenziertere Antwort,
mit freundlichen Grüßen,
Felix Bode
Sehr geehrter Herr Bode,
doch, die Bundeswehr ist Teil der Exekutive, sie ist zu einer eigenständigen Öffentlichkeitsarbeit berechtigt und, wie ich finde, verpflichtet. Und in diesem Zusammenhang nutzt sie auch Polis. Das Planspiel wurde in den 1980er Jahren an der Universität Erlangen entwickelt; 1989 erwarb die Bundeswehr die alleinigen Nutzungsrechte an dem Spiel und hat Polis seitdem stetig weiterentwickelt und den jeweils aktuellen globalen Veränderungen angepaßt. Andere könnten gewiß auch Planspiele entwickeln. Nur zu. Eine Extra-Organisation für politisch bildende Planspiele braucht es sicher nicht.
Beste Grüße
Hans-Peter Bartels