Frage an Hans Michelbach von Achim L. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Dr. Michelbach,
auch wenn ich kein Wähler aus Ihrem Wahlkreis bin, hoffe ich trotzdem auf eine Antwort in meiner Eigenschaft als deutscher Staatsbürger und möchte Ihnen daher in Ihrer Eigenschaft als Unionsobmann des Finanzausschusses einige Fragen stellen. Auch wenn ich zu diesen Punkten bislang andere Meinungen habe, stelle ich die Fragen aus ehrlichem Interesse und lasse mich sehr gerne argumentativ überzeugen!
1. Laut n-tv.de ( http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bundesregierung-hat-ein-Auge-auf-die-EZB-article13731476.html ) bezeichneten Sie Mario Draghi als "Fehlbesetzung auf dem EZB-Chefposten". Ist diese Meldung korrekt? Falls ja: Mario Draghi wird von einigen Experten zugeschrieben, mit seiner Ankündigung, die EZB werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Euro zu retten, wesentlich zur Entspannung der Eurokrise beigetragen zu haben (z.B. http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/35356/33-worte-die-die-welt-veraenderten/ ). Was sehen Sie als Grund für die in dem Artikel erläuterte Entspannung an? Und allgemein: Welche schweren Fehler hat Draghi Ihrer Ansicht nach begangen, die ihn zur Fehlbesetzung machen?
2. Deutschland hat zu Beginn der 30er unter Reichskanzler Brüning bittere Erfahrungen zu den Folgen einer Deflation gemacht. Welche Maßnahmen anstatt der von Draghi eingeleiteten würden Sie zur Deflationsbekämpfung empfehlen?
3. Da in unserem Geldsystem neues Geld ausschließlich durch Kreditvergabe erzeugt wird, steht jedem Guthaben eine gleich hohe Schuld gegenüber und umgekehrt. Daraus ergibt sich, dass wenn die Schulden sinken sollen, an anderer Stelle Guthaben in gleicher Höhe abgebaut werden müssen. Welche Guthaben sollten dementsprechend vermindert werden, um damit die Staatsschulden zu vermindern? Welchen Mechanismus schlagen Sie dafür für?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Zeit und Mühe und warte mit großem Interesse auf Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen,
Achim Lorenz, Tübingen