Frage an Hans-Michael Goldmann von Martina N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Goldmann
wie stehen sie zur Frage der Saldierung und des Umrechnungsfaktors in der Milchpolitik ?
Ich wäre ihnen dankbar,wenn sie die Forderungen des BDM
in Abstimmungen vertreten würden,denn von unserem aktuellen
Milchpreis von 29,5 Cent kann man nicht existieren und erst
recht nicht investieren.
MfG M.Niedermeyer
Sehr geehrter Herr Niedermeyer,
vielen Dank für Ihre Fragen zu den aktuellen Themen der Milchpolitik. Dass die um 1% reduzierte Milchmenge in Deutschland in einem europäischen Binnenmarkt eine Preisreaktion auslöst, halten Experten für unwahrscheinlich. Unter dem Strich läuft die von Minister Seehofer vorgesehene Änderungsverordnung damit auf eine einseitige Benachteiligung der deutschen Milcherzeuger gegenüber ihren europäischen Kollegen hinaus. Mit dieser Verordnung sollen die bayerischen Milchbauern beruhigt und tatkräftiges Handeln des Bundesministers vorgetäuscht werden. Dennoch zeigt ein Blick auf die aktuellen Milchpreise das Scheitern des so genannten Milchgipfels: vor dem Milchgipfel waren die Milchpreise höher als nach dem Milchgipfel mit nur noch 32 bis 36 Cent je Kilogramm. Daran wird die Änderung des Umrechnungsfaktors oder auch die Molkereisaldierung nichts ändern. Die bittere Wahrheit wird der Bundeslandwirtschaftsminister den Milchbauern erst nach der Bayernwahl präsentieren. Das Erwachen wird dann umso schlimmer. Es ist schade, dass Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer nicht den Mut hat, schon vor der Wahl den Landwirten reinen Wein einzuschenken.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hans-Michael Goldmann