Frage an Hans-Michael Goldmann von Lena B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Goldmann,
dem Wahlprogramm der FDP kann man entnehmen, dass die Partei positiv gegenüber einer Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln gesonnen ist. Eine Umsetzung solle jedoch nur auf freiwilliger Basis geschehen. Bedeutet dies, dass Sie gegen eine gesetzlich verpflichtende Regelung sind? Gehen Sie davon aus, dass sich die Herkunftskennzeichnung dennoch flächendeckend durchsetzen wird?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Lena Blanken
Sehr geehrte Frau Blanken,
vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de.
Wir unterstützen die Anstrengungen der Wirtschaft, eine freiwillige Herkunftskennzeichnung einzuführen. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung erachte ich als nicht sinnvoll. Eine Pflicht zur Herkunftskennzeichnung würde Erzeuger und Verarbeiter mit unnötiger Bürokratie belasten.
Bei zusammengesetzten Produkten stammen die Zutaten nicht selten aus unterschiedlichen Ländern. Es wäre unübersichtlich, jede einzelne Zutat und deren Herstellungsort anzugeben. Das wäre nicht im Sinne einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung und würde der Übersichtlichkeit schaden. Des Weiteren kann es unter Umständen sein, dass eine Zutat, die in einem bestimmten Land hergestellt wird, kurzfristig nicht verfügbar ist, so dass auf qualitativ gleichwertige Zutaten anderer Länder zurückgegriffen werden muss. In diesen Fällen kurzfristig die Kennzeichnung auf der Verpackung zu ändern, wäre logistisch und organisatorisch eine Herausforderung.
Besonders kleine und mittelständische Unternehmen würden unangemessen belastet, da bei vielen Firmen die Herkunftsländer oft wechseln.
Engagierte Konsumenten können daher direkt beim Hersteller nachfragen, wo welche Zutaten herkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Michael Goldmann