Frage an Hans-Michael Goldmann von Jörg W. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Goldmann,
wir nehmen verschiedene Nachrungsergänzungsmittel, in denen als Farbstoff Titandioxid (E171) zugesetzt ist. Im Internet habe ich unter http://www.carl-jaeger.de/PDF/SD/TITAN.PDF gelesen: „Titandioxid ist ein potenzielles Humankarzinogen (Gruppe 2b).“ Titandioxid ist demnach krebserregend. Was halten Sie davon? Empfehlen Sie, dass Bürger Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente, die zur Verschönerung den krebserregenden Farbstoff Titandioxid enthalten, einnehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Wende
Sehr geehrter Herr Wende,
vielen Dank für Ihre Frage und das damit verbundene Interesse an meiner Position zum Farbstoff Titanoxid in Nahrungsergänzungsmitteln.
Grundsätzlich begrüße ich Ihre Entscheidung sich ausgewogen zu ernähren und Ihrem Körper die nötigen, und eventuell durch die tägliche Ernährung fehlenden Stoffe durch Additiva zuzuführen.
Im Falle des Titandioxides in Nahrungsergänzungsmitteln stellt sich die Sache natürlich etwas komplexer dar.
Mir ist der oben angeführte Stoff in erster Linie als das wichtigste weiße Pigment bekannt, welches verstärkt in der Farb- und Kunststoffindustrie eingesetzt wird. Mittlerweile findet es auch Anwendung in der Textilindustrie und in der Kosmetikherstellung.
Meinem Kenntnisstand nach wird das Titandioxid im Bereich der Arzneimittelherstellung in erster Linie zur Umhüllung der Präparate verwendet. Da der Stoff weder wasser- noch säurelöslich ist, ist der menschliche Körper nicht in der Lage, den Stoff in relevanten Mengen aufzunehmen, um irgendwelchen Gefahren ausgesetzt zu sein. Dennoch liegt nach meinem Informationsstand noch keine abschließende Bewertung von den gesundheitlichen Risiken für den menschlichen Körper vor.
Mein persönlicher Rat muss für Sie daher lauten, dass Sie abwägen sollten zwischen dem positiven Nutzen des Präparates und den eventuellen und noch nicht endgültig zu belegenden Risiken des Zusatzstoffes Titandioxid. Wenn Ihre Zweifel überwiegen, würde ich Ihnen grundsätzlich sehr empfehlen auf ein Alternativprodukt auszuweichen, welches den besagten Stoff nicht enthält.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hans-Michael Goldmann