Frage an Hans-Joachim Otto von Hanns H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Otto,
im Rahmen eines Schulprojekts interessieren wir uns für Stellungnahmen von FDP-Politikern zu diversen Fragestellungen.
Als Schüler interessiert uns selbstverständlich besonders die Schulpolitik der FDP.
Aufgrund der aktuellen Diskussion um die Bildungspolitik in Hessen möchten wir gerne in Erfahrung bringen, wie zufrieden die FDP mit der aktuellen Schulpolitik ist, bzw. welche Verbesserungen sie vorschlägt.
Mit freundlichen Grüßen
Hanns Hugo
Sehr geehrter Hanns Hugo,
vielen Dank für Ihre Frage vom 20.01.09. Ihr Interesse an Politik freut mich sehr! Gerne gebe ich Ihnen Informationen über die bildungspolitischen Positionen der FDP.
Die FDP Hessen hatte anlässlich der Landtagswahl am 18.01.09 ein umfangreiches Wahlprogramm erstellt. Nun wird sie versuchen, dieses - aller Voraussicht nach als Teil einer CDU/FDP-Koalition in der Landesregierung - bestmöglich umzusetzen. Die Kernpunkte zum Thema Bildung aus diesem Wahlprogramm sind wie folgt:
- die FDP steht zur Vielfalt der Schulformen und lehnt die Einheitsschule ab;
- sie tritt für eine möglichst große Eigenverantwortung der Schulen ein; diese wissen am besten, auf welchen Wegen ihre Schüler an die (bildungspolitisch vorgegebenen) Ziele gelangen. Zu große Einmischungen seitens der Politik wollen wir nicht.
- die FDP ist für die Einführung einer "Kinderschule", in denen Vorschüler auf die Schulzeit vorbereitet werden. Aus unserer Sicht wäre das eine gute Möglichkeit, die Ausgangsbedingungen der Schüler beim Schuleintritt zu verbessern und eine höhere Chancengleichheit zu erzielen.
Im Anhang zu dieser Antwort habe ich Ihnen einen Auszug aus unserem Wahlprogramm beigefügt. Dort können Sie sich einen umfangreichen Überblick über die bildungspolitischen Positionen der FDP Hessen verschaffen. Sollten Sie Fragen zu einzelnen Punkten haben, können Sie sich natürlich gerne wieder an mich wenden.
Ergänzen möchte ich diese Angaben mit einem Punkt, der mir persönlich sehr wichtig ist, nämlich der (Aus-)Bildung und Vermittlung von Medienkompetenz. Ich denke, daß dieses Themenfeld in der Schule noch viel zu wenig behandelt wird, obwohl die Nutzung und der Umgang mit modernen Medien ein zentraler Bestandteil eines eigenverantwortlich und vernünftig handelnden Individuums in der demokratischen Gesellschaft ist. Aus meiner Sicht sollte deshalb ein Unterrichtsfach "Medienkunde" (oder etwas änhliches) an den Schulen eingeführt werden.
Abschließend sei gesagt, daß Bildungs- bzw. Schulpolitik in Deutschland ausschließlich in die Zuständigkeit der Länder fällt. Insofern wäre es sogar die beste Idee, wenn Sie sich einmal an die Landtagsabgeordneten der FDP wenden. Für den Anfang möchte ich Ihnen meine Kollegin Dorothea Henzler empfehlen, die in der abgelaufenen Wahlperiode für das Thema Bildung zuständig war. Sie wird Ihnen sicherlich kompetent Auskunft geben können.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren weiteren Recherchen und verbleibe
mit besten Grüßen
Hans-Joachim Otto
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