Frage an Hans-Joachim Fuchtel von Robert S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Fuchtel,
ich hätte da noch eine Frage. In Ihrer Bundestagsrede am 29.11.07 ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/16/16130.pdf , Seite 13638 D) sagten Sie, dass weniger Arbeitslose automatisch weniger Armut bedeuten. Pauschal. Einfach so! Punkt!
Stellen Sie sich nun folgendes vor. Ein durchschnittlich bezahlter sozialversicherter Vollzeit Arbeitsplatz wird durch zwei Halbtagsstellen mit geringem Verdienst (evtl. mit Aufstockung durch ALGII) ersetzt weil es für den Arbeitgeber billiger ist.
Nun ist es so, das rein Zahlenmäßig zwei neue Arbeitsplätze geschaffen und ein Arbeitsplatz verloren wurde. Also 2-1 = ein Arbeitsloser weniger.
Der Steuerzahler zahlt dann evtl. die Aufstockung der zwei Halbtagsstellen und evtl später das ALGII des jetzt arbeitslos gewordenen. Weiterhin haben die Sozial- und Rentenkassen weniger einnahmen, was sich ja aus oben genannten Beispiel eindeutig ergibt. Wer nix verdient zahlt ja auch nix ein. (Das Wort "nix" kann man auch durch "wenig" ersetzen)
Sind Sie der Meinung, das die Gesellschaft durch oben genanntes Beispiel reicher bzw. weniger Arm geworden ist?
Warum ist für Sie allein die Anzahl der Arbeitslosen die einzig geltende Bezugsgröße für die Armut oder den Reichtum in diesem Land?
Da Sie meiner Meinung nach nicht differenziert und objektiv an das Thema Armut herantreten, werde ich Sie, und die Parteien die bei solchen Aussagen klatschen, definitiv nicht wählen.
Mit freundlichen Grüßen
R. Schubert