Frage an Hans-Christian Ströbele von Susanne F. bezüglich Recht
Herr Ströbele,
in der Frage um Jugend-Kriminalität und Massnahmenkatalog führt es mich zwangsläufig immer wieder zu der Machbarkeitsfrage. Die Gefängnisse sind jetzt bereits schon mehr als Überbelastet, Platz müsste geschaffen werden - dieser kostet aber nunmal. Deutschland ist noch immer verschuldet; je mehr Geld sich geliehen wird - desto höher frisst sich der Schuldenberg wieder durch Zinsen an. Folglich muss es mit dem Haushalt ausgeglichen werden; sprich der Bürger zahlt wieder drauf. Im Anschluss daran verschlechtert sich weiter der soziale Status Quo der Gesellschaft - Produkt: noch mehr Straffällige; noch mehr Ausgaben; noch mehr Bürgerbelastung... ect.pp
Je schlimmer es wird, desto schneller die Gefahr eines Bürgerkrieges. Im Moment sind wir bereits in der Vorstufe dazu.
Was denken Sie: Wie könnte man diesen Kreislauf brechen??
Sehr geehrte Frau Frederiksen.
Die Maßnahmen im Jugenstrafvollzug sind notwendig und machbar. Den Jugendgerichten muß die Möglichkeit an die Hand gegeben werden, auf jeden jugendlichen Straftäter individuell angemessen zu reagieren und einzuwirken, um die Begehung weiterer Straftaten so unwahrscheinlich wie möglich zu machen. Deshalb müssen die notwendigen Einrichtungen und das notwendige Personal zur Verfügung gestellt werden, auch wenn die Erziehung personalintensiv ist und manchmal heißen kann, daß für einen Verurteilten ein Erzieher zur Verfügung steht.
Die Kostenfrage mag in den Parlamenten schwierig zu regeln sein. Aber es lohnt sich auch ganz finanziell. Denn mit jedem, der nicht erneut straffällig wird, spart der Gesellschaft viel Geld, viel mehr als die Kosten der Erziehungsmaßnahmen ausmachen. Letzteres wird immer wieder übersehen.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele