Frage an Hans-Christian Ströbele von Andreas W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Ströbele,
ein Bürger stellte Ihnen am 20.04.2007 eine Frage, in der es um das "Bürgergeld" bzw. das "bedingslose Grundeinkommen" ging.
Sie werden sicherlich Ihre Gründe haben, warum Sie sich bisher nicht äußerten. Ich möchte auch keine Antwort zu dieser Frage von Ihnen. Ich arbeite in einem Jobcenter (ARGE) in Berlin und bin aufgrund meiner Erfahrungen im SGB II-Bereich davon überzeugt, dass die Ansätze des Gesetzes gut sind, sich leider in der Praxis jedoch nicht umsetzen lassen können. Unter Anderem aus diesem Grund, denke ich, dass die soziale Sicherung mit einer darauffolgenden Integration, für den "Bodensatz" der Hilfeempfänger, nicht möglich ist. Der viel beschrieende Hr. G. Werner ist meiner Meinung nach ein Mann, der mindestens 20 Jahre zu früh auf das poltische Parkett tritt, weil er nicht für voll genommen wird und von Lobyisten geblockt wird, was ich sehr schade finde, denn neue Denkanstöße -in größeren Dimensionen- kann Deutschland gebrauchen. Gerne möchte ich hier meine Gedanken beenden, um Sie nicht zu weit zu beeinflußen.
Über ein allgemeines Feedback, wie Sie zu diesem Thema stehen, würde ich mich sehr freuen. Vorab vielen Dank!
Hochachtungsvoll
Andreas W.
Sehr geehrter Herr Andreas W.
Heute bin ich dazu gekommen, die Frage von Herrn Gutdeutsch zu beantworten. Ich hatte meinen Grund, aber der war sehr banal: Keine Zeit.
Ich bin nicht der Meinung, daß Herr Werner mit seiner Idee zu früh kommt. Er wird durchaus für voll genommen und war schon in unzähligen talk-shows zu sehen und zu hören. Die Veranstaltungen, auf denen er seine Idde erläutert und zur Diskussion stellt sind überfüllt wie keine anderen.
Die Diskussion ist auch schon weit in die Parteien gedrungen. Auf dem Parteitag von Bündnis 90/Die Grünen Ende November diesen Jahres wird die Idee einer der zentralen Diskussionspunkte sein. Die Idee hat bei den Grünen und vor allem in der Grünen Jugend einflußreiche Befürworter. Die Idee und das Buch von Herrn Werner, von dem er mir auch ein Exemplar überreicht hat, haben die Diskussion ungeheuer angefacht. Auch in dem Buch werden nicht alle Probleme gelöst. Aber das war auch nicht zu erwarten. Die Diskussion wird weitergehen und niemand kommt an der Stellungnahme zu der Idee vorbei.
Mit freundlichem Gruß
Ströbele
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